ODER
Es gibt keine Ausbildung zum Arzt, sondern nur das Studium der Humanmedizin. Aber es gibt ähnliche Ausbildungsberufe im medizinischen Bereich.
Ärzte und Ärztinnen üben einen der angesehensten und verantwortungsvollsten Berufe aus. Sie widmen sich der Diagnose, Behandlung und Prävention von Krankheiten. Außerdem tragen sie zum Wohlergehen der Gesellschaft bei, indem sie ihre Patienten gesund halten bzw. machen.
Wichtig: Um Arzt zu werden, muss man studieren. Allerdings gibt es auch eine Menge medizinischer Ausbildungsberufe. Mit einer abgeschlossenen Ausbildung in diesem Bereich kannst du sogar ohne Abitur studieren.
Ärzte bzw. Ärztinnen kümmern sich um die Gesundheit von Menschen. Sie diagnostizieren und behandeln Krankheiten, führen Untersuchungen durch und verschreiben Medikamente. Gleichzeitig beraten sie ihre Patienten zur Gesundheitsvorsorge. Je nach Fachgebiet führen sie auch Operationen durch. Ein Arzt arbeitet oft in einer Praxis oder einem Krankenhaus und kann sich auf verschiedene Fachgebiete wie Pädiatrie, Innere Medizin oder Chirurgie spezialisieren.
Viele Ärztinnen sind in Krankenhäusern und Arztpraxen tätig, wo sie Sprechstunden anbieten und die allgemeine Gesundheitsversorgung übernehmen. Sie unterstützen auch Rehabilitationszentren oder Altenheime mit ihrer Expertise.
Dann gibt es Ärztinnen, die sich auf die Forschung spezialisieren und an Universitäten bzw. privaten Forschungseinrichtungen arbeiten. Auch das öffentliche Gesundheitswesen oder die Verwaltung sind mögliche Arbeitsorte. Da planen Ärztinnen Gesundheitsstrategien und setzen sie um.
Wenn man lieber in der medizinischen Beratung tätig sein möchte, kann man bei Pharmaunternehmen oder in der Politikberatung arbeiten.
Die Ausbildung zum Arzt umfasst ein sechsjähriges Medizinstudium, das mit dem Staatsexamen abgeschlossen wird. Danach folgt die fachärztliche Weiterbildung, die je nach Fachgebiet weitere fünf bis sechs Jahre dauert. Diese qualifiziert zur eigenständigen Berufsausübung in einem speziellen medizinischen Fachgebiet.
Besonderheit: Über Hochschulstart.de werden alle Medizin-Studienplätze in Deutschland zentral vergeben.
Das Medizinstudium in Deutschland ist in drei Abschnitte unterteilt: Vorklinik, Klinik und Praktisches Jahr (PJ). In der Vorklinik eignest du dir Grundlagenwissen in Bereichen wie Biologie, Chemie und Physiologie an. Anschließend folgt die Klinikphase, in der du dich mit klinischen Fächern, z. B. Innere Medizin, Chirurgie und Kinderheilkunde (Pädiatrie) beschäftigst. Die Prüfungen in diesen Bereichen sind das Physikum und das zweite Staatsexamen, was auch als sogenanntes Hammerexamen bekannt ist.
Praktische Erfahrungen sammelst du im Krankenpflegepraktikum, auch bekannt als Famulatur, also dem Praktikum im Krankenhaus oder einer Arztpraxis, und dem Praktischen Jahr (PJ). Das praktische Jahr findet zum Ende des Studiums statt und ist die letzte große Hürde vor der finalen Prüfung.
Wenn du das letzte Staatsexamen bestanden hast, beantragst du deine Approbation (Berufserlaubnis). Dann kannst du dich nach sechs Jahren Studium offiziell Arzt bzw. Ärztin nennen.
In der Regel studiert man sechs Jahre, also 12 Semester Humanmedizin. Für den Bereich Vorklinik sind zwei Jahre (4 Semester), für den Abschnitt Klinik drei Jahre (6 Semester) und für das praktische Jahr ein Jahr (2 Semester) vorgesehen.
Gut zu wissen: Im Durchschnitt brauchen die Studierenden 13 Semester bis zum Studienabschluss.
Laut einer Studie von Statista aus dem Jahr 2022, waren die Humanmedizin-Absolventinnen und -Absolventen durchschnittlich 26 Jahre alt, als sie ihr Studium abgeschlossen haben. Frisch studierte Zahnärzte bzw. Zahnärztinnen waren knapp 25 Jahre alt.
Um Medizin zu studieren, musst du einige Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehören:
Weil die Studienplätze in Medizin begrenzt und heiß begehrt sind, kannst du am Medizinertest (TMS) teilnehmen. Damit erhöhst du die Chancen auf einen Platz. Auch praktische Erfahrungen, wie ein Pflegepraktikum oder ein Freiwilliges Soziales Jahr im medizinischen Bereich, wirken sich positiv auf deine Bewerbung aus.
Wichtig: Denk daran, dass die genauen Anforderungen je nach Universität und Bundesland variieren können. Informiere dich also rechtzeitig bei der Hochschule, bei der du dich bewirbst.
Du musst kein Latein können, um Arzt zu werden – weder vor dem Studium noch danach. Genauer gesagt: Du musst die Sprache nicht sprechen können. Allerdings solltest du schon grundlegende lateinische Begriffe kennen. Dafür gibt es im ersten Semester deines Medizinstudiums einen Terminologiekurs, wo dir alle wichtigen Begriffe beigebracht werden. Das heißt auch, dass du keine Lateinkenntnisse vorweisen musst, um Medizin zu studieren.
Ein Medizinstudium ohne Abitur ist möglich. Du kannst dich beispielsweise über einen mittleren Schulabschluss, eine abgeschlossene Berufsausbildung im medizinischen Bereich und mindestens drei Jahre Berufserfahrung für ein Medizinstudium qualifizieren. Die Ausbildungen zum Pflegefachmann, Physiotherapeuten oder Ergotherapeuten bieten sich z. B. dafür an. Deine Abschlussnote in der Ausbildung sollte mindestens 2,5 betragen.
Nach dem Medizinstudium kannst du eine Facharztausbildung machen, in der du dich auf ein medizinisches Gebiet spezialisierst. Während dieser Zeit bist du Assistenzarzt, also ein Arzt in Weiterbildung. Du arbeitest also unter Aufsicht und sammelst Erfahrungen.
Je nach Fachrichtung dauert die Facharztausbildung nochmal vier bis sechs Jahre. Wenn man die Regelstudienzeit einhält, dauert ein Medizinstudium mit Facharztausbildung also zwischen zehn und zwölf Jahre.
Auf folgende Bereiche kannst du dich beispielsweise spezialisieren:
Leider kannst du nur mit einem Studium Arzt bzw. Ärztin werden. Allerdings gibt es die Möglichkeit, medizinische Ausbildungsberufe zu erlernen, um später mit Ärzten zusammenzuarbeiten bzw. im medizinischen Bereich zu arbeiten. Mit den nötigen Voraussetzungen kannst du danach sogar doch noch Medizin studieren.
Medizinische Ausbildungsberufe (Auswahl):
Es gibt übrigens kein duales Studium, um Arzt zu werden. Theoretisch kannst du aber trotzdem ein duales Studium absolvieren, um dir danach die Berufserfahrung anrechnen zu lassen, damit du bei der Bewerbung mehr Chancen auf einen Medizin-Studienplatz hast. Duales Studium Hebammenkunde, Duales Studium Physician Assistant oder Duales Studium Physiotherapie sind mögliche Optionen.
Info: Um Zahnarzt oder Tierärztin zu werden, gibt es das separate Zahnmedizin- bzw. Tiermedizin-Studium. Die dauern in der Regel zwischen zehn und elf Semester, also fünf bis fünfeinhalb Jahre.
Leider bekommst du kein Gehalt, während du Humanmedizin studierst. Eventuell bekommst du aber im Rahmen deiner Praxisphasen eine Aufwandsentschädigung. Weil du je nach Universität oder Hochschule Semesterbeiträge oder andere Gebühren bezahlen musst, hast du aber Anspruch auf BAföG. Informier dich dazu am besten beim BaföG-Amt bzw. beim Studierendenwerk deiner Hochschule.
Bei einer dualen Ausbildung im medizinischen Bereich bekommst du aber eine Ausbildungsvergütung. Die liegt bei Pflegefachleuten beispielsweise zwischen 1.200 und 1.500 Euro brutto im Monat.
Für Ärzte in Deutschland gelten je nach Arbeitsplatz und Anstellung verschiedene Tarifverträge. Die Verträge sind abhängig davon, ob die Ärzte z. B. in einem Krankenhaus, in einer öffentlichen Einrichtung oder in einer Privatpraxis arbeiten:
Allerdings werden nicht alle Ärzte nach Tarifvertrag bezahlt. Dazu können z. B. selbstständige Ärzte mit eigener Praxis, angestellte Ärzte in Privatkliniken oder privaten Krankenhäusern und Chefärzte zählen. Ihre Gehälter orientieren sich beispielsweise an den Praxiseinnahmen oder Aufgaben.
Das Einstiegsgehalt von Assistenzärzten liegt je nach Tarifvertrag zwischen 4.600 und 5.300 Euro brutto im Monat – ohne Zulagen. Fachärzte verdienen zu Beginn zwischen 5.000 und 7.000 Euro und Oberärzte starten mit einem Gehalt zwischen 5.500 und 8.800 Euro.
Monatsgehalt (brutto) | Jahresgehalt (brutto) | |
Assistenzarzt | 4.600–5.300 Euro | 55.200–63.600 Euro |
Facharzt | 5.000–7.000 Euro | 60.000–84.000 Euro |
Oberarzt | 5.500–8.800 Euro | 66.000–105.600 Euro |
Je länger du als Arzt arbeitest, desto höher fällt auch dein Gehalt aus. Position, Fachrichtung, Arbeitsort, Bundesland und Art der Beschäftigung sind ebenfalls alles Faktoren, die deinen Verdienst beeinflussen. Dazu kommen dann auch Zulagen wie Bereitschaftsdienste oder Nachtschichten, die noch einmal mehr Gehalt bedeuten.
Monatsgehalt (brutto)* | Jahresgehalt (brutto)* | |
Assistenzarzt | 4.600–7.100 Euro | 55.200–85.200 Euro |
Facharzt | 5.000–9.000 Euro | 60.000–108.000 Euro |
Oberarzt | 8.100–10.500 Euro | 97.200–126.000 Euro |
*Die Gehaltsangaben ergeben sich aus den Angaben aus Tarifverträgen und ausgewählten Einrichtungen mit eigenem Vertrag. Die Angaben dienen als Richtwert, Abweichungen sind möglich.
In der Klinik-Hierarchie der Ärzte verdienen Chefärzte am meisten, dann kommen Oberärzte, Fachärzte und zum Schluss die Assistenzärzte. Von den Fachärzten haben plastische Chirurgen, Radiologen und Orthopäden die höchsten Gehaltschancen. Verhältnismäßig wenig verdienen Neurologen, Kinderärzte und Allgemeinmediziner.
Aber denk daran: Als Arzt verdienst du in der Regel sehr gut – egal, welche Fachrichtung du wählst. Entscheide dich deshalb für die Fachrichtung, die dich am meisten interessiert.
Die Karrieremöglichkeiten als Ärztin sind extrem vielfältig. Je nach Interessenbereich stehen dir folgende Türen offen:
Ärzte spielen eine zentrale Rolle für die Gesellschaft. Sie versorgen dich nicht nur medizinisch, sondern sind auch Vertrauenspersonen, die dich körperlich und psychisch unterstützen. Gleichzeitig sind Ärzte in der medizinischen Forschung aktiv – sie suchen ständig nach neuen Wegen, um Krankheiten zu behandeln und die Lebensqualität zu verbessern. Besonders in Krisenzeiten sind sie nicht wegzudenken und retten Leben.
Informiere dich bei der Bewerbung um ein Medizinstudium frühzeitig über die spezifischen Anforderungen und Deadlines. Zentral ist der Numerus Clausus (NC), der sehr hoch ist. Der Medizinertest, Praktika, soziales Engagement und außerschulische Aktivitäten verbessern deine Chancen, angenommen zu werden. Informier dich auch über mögliche Auswahlgespräche und bereite dich darauf vor. Du bewirbst dich über das Hochschulstart-Portal.
Bewirbst du dich ohne Abitur, sondern mit einer abgeschlossenen Ausbildung für einen Studienplatz, informier dich bei der entsprechenden Hochschule über Voraussetzungen und den Bewerbungsablauf.
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