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Ob Weltreise oder Städtetrip – das Flugzeug ist für viele Urlauber Transportmittel Nummer eins. Schaut man als Reisender mal etwas genauer auf die Abläufe an einem Flughafen, dann fällt auf, dass man in Kontakt mit vielen verschiedenen Berufen kommt: Als Passagier hat man mit den Mitarbeitern der Pass- und der Gepäckkontrolle zu tun, im Flugzeug sind es die Flugbegleiter und vielleicht erhascht man noch einen Blick auf den Piloten. Und im Hintergrund sind noch andere Experten tätig, die den Flugverkehr am Laufen halten. Für die Passagiere unsichtbar, lenken Fluglotsen vom Boden aus Flugzeuge durch den Luftraum und Luftverkehrsmanager sorgen dafür, dass Airlines wirtschaftlich bleiben.
Das duale Studium Fluglotse kombiniert die Ausbildung zum Fluglotsen mit einem Bachelor-Studium im Bereich Luftverkehrs-Management. Wer vorhat, später den Flugverkehr im deutschen Luftraum zu überwachen und auf dem Weg dahin auch Experte in Sachen Luftfahrt und Betriebswirtschaft zu werden, für den ist dieses duale Studium genau richtig. Man lernt zum Beispiel, wie man Flugrouten plant und vom Tower aus mit Piloten kommuniziert, aber auch Business English oder Management. Das duale Studium, das die alternative Bezeichnung Air Traffic Management trägt, findet auf Englisch statt.
Worin unterscheidet sich das duale Studium Fluglotse von der Ausbildung zum Fluglotsen?
Ob duales Studium Fluglotse oder klassische Fluglotsen-Ausbildung – zum Fluglotsen wird man bei beiden Varianten ausgebildet. Die Besonderheit des dualen Studiums Fluglotse liegt darin, dass man zusätzlich an einer Hochschule studiert und dort seine Luftfahrt-Kenntnisse mit betriebswirtschaftlichem Know-how verknüpft. Man lernt also nicht nur die Inhalte, die man im Berufsalltag als Fluglotse braucht, sondern auch detailliertes Fachwissen im Bereich BWL und Management. Damit ist man als Absolvent beruflich also breiter aufgestellt – und kann somit leichter auch einen Job außerhalb des Towers oder der Kontrollzentrale ausüben.
Was kann ich nach dem dualen Studium Fluglotse machen?
Die naheliegende Option nach dem Abschluss des dualen Studiums Air Traffic Management ist die Tätigkeit als Fluglotse. In diesem Beruf trägst du ein Höchstmaß an Verantwortung: Du leitest entweder von der Kontrollzentrale des Flughafens oder vom Tower aus Flugzeuge sicher durch den Luftraum. Dazu gehört es etwa, dem Piloten Roll- und Startfreigaben zu erteilen oder mithilfe von Radarsystemen die Flugstrecke im Auge zu behalten und zu steuern. Dabei sind höchste Konzentration und Teamarbeit gefragt.
Mit einem abgeschlossenen dualen Studium Fluglotse stehen dir aber noch weitere Möglichkeiten offen: Du kannst zum Beispiel im Bereich der Luftsicherung als Projektmanager arbeiten oder als Manager bei einer Airline. Dank des vermittelten interdisziplinären Verständnisses für das Gesamtsystem Luftverkehr stehen Absolventen noch weitere Chancen innerhalb dieses Berufsfelds offen.
Welchen Abschluss erwerbe ich mit dem dualen Studium Fluglotse?
Mit dem dualen Studium Fluglotse erwirbst du den Abschluss Bachelor of Science. Zusätzlich bist du am Ende ausgebildeter Fluglotse.
Perfektionist
Du erledigst Aufgaben immer sorgfältig und pflichtbewusst, bist perfektionistisch veranlagt und triffst keine Entscheidung unüberlegt? Gut, denn der Job des Fluglotsen verlangt täglich Höchstleistungen von dir.
Techniker
Als Fluglotse hast du mit speziellen Geräten wie zum Beispiel mit Radar- oder Funkanlagen zu tun, deren Nutzung technisches Verständnis voraussetzt.
Organisationstalent
Im Tower und in der Kontrollzentrale geht es oft hektisch zu, in der Stunde starten und landen teilweise bis zu 40 Flugzeuge – du solltest also unter Zeitdruck arbeiten können und Multitasking beherrschen. Organisations-Skills brauchst du ebenso als Manager in der Luftsicherung.
Du interessierst dich für die Tätigkeiten des Fluglotsen, möchtest aber tiefer in die Theorie des Luftverkehr-Managements eintauchen, als es in der regulären Fluglotsen-Ausbildung der Fall ist? Dann könnte das duale Studium Fluglotse eine Option für dich sein. Der Vorteil: Am Ende des dualen Studiums hast du viel mehr berufliche Möglichkeiten als nur mit der Ausbildung zum Fluglotsen. Wenn du dich nach einigen Jahren im Tower oder in der Kontrollzentrale beruflich umorientieren möchtest, kannst du zum Beispiel als Luftverkehrsmanager bei einer Airline anfangen. Dabei hilft dir dein an der Hochschule erworbenes Fachwissen und das Netzwerk, das du dir während dieser Zeit aufbaust. Deine Perspektiven mit diesem dualen Studium sind also nicht nur sicher, sondern auch vielfältig. Mit einer überdurchschnittlich guten Bezahlung kannst du zudem in beiden Berufsfeldern rechnen.
Das duale Studium Fluglotse dauert drei Semester, also 18 Monate und wird von der Deutschen Flugsicherung DFS durchgeführt. Die drei Semester verbringen die Studenten an der Hochschule in Worms, die vorlesungsfreie Zeit zwischendurch bei der Deutschen Flugsicherung. Dort sammelt man erste Praxiserfahrung. Nach eineinhalb Jahren beginnt dann die Ausbildung zum Fluglotsen an der Flugsicherungsakademie in Langen, die man parallel zur Bachelor-Arbeit im letzten Semester nach dem Training „on the job“ abschließt. Diese dauert noch einmal 24 bis 33 Monate.
Was mache ich in den Theoriephasen?
In den Theoriephasen absolvierst du an der Hochschule Seminare zum Thema Betriebswirtschaft und Luftfahrt. Der Stoff an der Hochschule ist komplett auf Englisch. Im ersten Semester lernst du überwiegend Grundlagen: Deine Veranstaltungen heißen etwa Economics, Marketing and Sales Management sowie Aviation Management. Ab dem zweiten Semester werden die Kurse zunehmend spezifischer: In Airport Management werden dir zum Beispiel die Abläufe am Flughafen vermittelt, in HR-Management setzt du dich mit modernem Recruiting auseinander und in Airline Business dreht sich alles um die Airline als wirtschaftliches Unternehmen. Es folgen im dritten Semester Seminare wie Aviation Analytics und Accountancy and Financial Reporting.
Kurz gesagt: Im Bereich Luftfahrt-Management geht es auf methodischer, analytischer und organisatorischer Ebene ins Detail. Da dein Jahrgang sehr klein sein wird, studierst du übrigens an der Hochschule auch mit Kommilitonen aus den verwandten Studiengängen Aviation Management und Aviation Management and Piloting.
Theorie gibt es aber nicht nur an der Hochschule, sondern auch an der Flugsicherungsakademie. Nach 18 Monaten beginnt dort das sogenannte Initial Training zur Vorbereitung auf die Tätigkeit als Fluglotse oder Fluglotsin: Die Fächer Flugzeugtypenkunde, Luftrecht, Meteorologie, Navigation und Sprechfunk stehen auf dem Stundenplan. Der Unterricht für angehende Fluglotsen besteht aber nicht nur aus trockener Theorie: Du absolvierst auch immer wieder praktische Einheiten wie zum Beispiel Sprechfunk- oder Simulationstraining.
Was mache ich in den Praxisphasen?
Zunächst sammelst du in der vorlesungsfreien Zeit erste praktische Erfahrungen im kaufmännischen Bereich bei der DFS. Richtig los mit dem praktischen Training geht es erst in der Ausbildung zum Fluglotsen: Hast du die Flugschülerlizenz, die Student License, erworben, startet das Unit Training vor Ort bei den DFS-Niederlassungen. Dann geht es für dich entweder in den Tower oder in die Kontrollzentrale, wo du dein Fachwissen zum ersten Mal im echten Arbeitsumfeld praktisch anwendest. Du lernst, wie du die technischen Systeme bedienst, wie man Flugzeuge durch den Luftraum manövriert und Anweisungen über den Sprechfunk erteilt. Parallel legst du verschiedene Prüfungen ab.
Kann ich mich im dualen Studium auch spezialisieren?
An der Hochschule ist eine Spezialisierung nicht möglich. Dafür aber als Fluglotse: In der Ausbildung erfolgt eine Spazialisierung auf den Bereich Tower oder den Bereich Center. Als Towerlotse beaufsichtigst du in erster Linie die Starts und Landungen, hast also das direkte Umfeld des Flughafens im Blick. Centerlotsen sitzen in der Kontrollzentrale und haben den weiteren Luftraum im Blick: Sie lotsen den Piloten oder die Pilotin auf sicherem Weg zum Flughafen oder von ihm weg. Für die verschiedenen Aufgaben erwirbst du bis zu zwölf unterschiedliche Lizenzen im Bereich Radar und Koordination. Allerdings bildet die DFS nach Bedarf aus, was bedeutet, dass du dir nicht selbst aussuchen kannst, in welchem Schwerpunkt du ausgebildet wirst.
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