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Im Gesundheitswesen gibt es einen Fachkräftemangel. Das gilt nicht nur für die Pflege, sondern auch für Ärzte. Mit dem dualen Studium Physician Assistant gibt es seit einigen Jahren einen Studiengang, der dieses Problem bekämpfen soll. In den USA oder Großbritannien sind der Physician Assistant (PA) und andere nicht-ärztliche Assistenzberufe schon lange fester Bestandteil des Gesundheitswesens und nicht mehr wegzudenken. Als Schnittstelle zwischen Ärzten, Pflegepersonal und Patienten sorgen sie für die dringend benötigte Entlastung des gesamten Gesundheitswesens. Neben abwechslungsreichen Aufgaben winkt außerdem ein gutes Gehalt. Doch das Beste daran: Für das duale Studium Physician Assistant brauchst du kein Einser-Abitur!
Info: Neben dem dualen Studium Physician Assistant gibt es noch weitere, sehr ähnliche duale Studiengänge, die das Ziel verfolgen, Ärzte und Pflegepersonal zu entlasten. So zum Beispiel das duale Studium Medizinischer Behandlungsassistent (MedBA).
Das duale Studium Physician Assistant stellt eine echte Alternative zum herkömmlichen Medizinstudium dar. Der Physician Assistant assistiert dem Arzt bei verschiedenen Eingriffen und stellt eine Art Bindeglied zwischen Pflegeberufen und Ärzten dar. Auf Anweisung übernimmt er bestimmte Tätigkeiten für den Arzt und entlastet ihn dadurch. Im Deutschen tauchen deshalb auch oft die Begriffe Arztassistent oder Medizinassistent auf.
Info: Arztassistent und Assistenzarzt sind zwei verschiedene Positionen. Arztassistent ist einfach ein Synonym für Physician Assistant. Ein Assistenzarzt ist ein Mediziner, der ein Medizinstudium beendet, aber noch keine Facharztausbildung abgeschlossen hat.
Die Studiengangschwerpunkte orientieren sich am Medizinstudium. So stehen zum Beispiel Anatomie, Anamnese, Allgemeinmedizin oder Chirurgie auf dem Lehrplan. Durch die verschiedenen Praxismodule, die während des dualen Studiums absolviert werden müssen, wird das theoretische Fachwissen schnell in die Praxis umgesetzt. Nach Abschluss des dualen Studiums ist der Physician Assistant dann in der Lage, bestimmte ärztliche Aufgaben zu übernehmen, angefangen bei Ultraschalluntersuchungen über EKGs und Blutabnahme bis hin zur Assistenz bei operativen Eingriffen. Der Aufgabenbereich von PAs ist wirklich vielfältig.
Als Medizinassistent hast du hervorragende Zukunftsaussichten. Die meisten Studierenden bleiben nach ihrem Abschluss direkt in der Klinik oder der Einrichtung, in der sie ihre Praxisphasen absolviert haben. Die meisten Krankenhäuser und Kliniken möchten nämlich nicht mehr auf die Arbeit der Physician Assistants verzichten. Alternativ hast du auch die Möglichkeit, in einer normalen Arztpraxis oder in einem Gesundheitszentrum zu arbeiten. Auch in der vor- und nachstationären Behandlung von Patienten sind Physician Assistants tätig.
Info: In Skandinavien ersetzen Arztassistenten teilweise Ärzte auf dem Land. Mit dem Gemeinde-Physician-Assistant wurde dort eine praktische Lösung gefunden, um den Fachkräftemangel auf dem Land zu bekämpfen. Ob so etwas auch in Deutschland möglich ist, wird sich erst in Zukunft zeigen.
Das duale Studium Physician Assistant schließt mit dem Bachelor of Science (B.Sc.) ab.
Helfer: Empathie und der Wille, anderen Menschen zu helfen, sind für die Arbeit als Arztassistent unabdingbar.
Teamplayer: Als Schnittstelle zwischen Ärzten und Pflegepersonal sind Teamplayer-Qualitäten gefragt. Du brauchst einen ausgeprägten Gemeinschaftssinn und ein gutes Kommunikationsvermögen.
Durch die Verknüpfung von medizinischem Know-how, Grundlagen der Betriebswirtschaft und Projektmanagement bist du als Physician Assistant ein gefragter Experte in Kliniken, Krankenhäusern, Rehabilitations- und Gesundheitszentren. Du kannst später sowohl in der ambulanten als auch in der stationären Versorgung arbeiten. Du hast also nicht nur super Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten, sondern auch einen extrem sicheren Job. Dazu kommt noch ein hohes Gehalt. Die Zukunftsaussichten sind also wirklich gut.
Medizinischer Behandlungsassistent (MedBa)
Der Physician Assistant ist nicht die einzige interessante Alternative zum Medizinstudium. Seit Oktober 2019 gibt es auch den Bachelorstudiengang Medizinischer Behandlungsassistent (MedBa). Die Ausbildungsinhalte ähneln sich teilweise, allerdings gibt es bei den Voraussetzungen, dem Ablauf und den Tätigkeiten ein paar Unterschiede.
Im Gegensatz zum dualen Studium Physician Assistant wird für das Studium zum Medizinischen Behandlungsassistenten keine dreijährige Berufsausbildung benötigt. Trotzdem ist eine medizinische Ausbildung von Vorteil – die Studienzeit lässt sich damit nämlich auf vier Semester verkürzen. Absolvierst du das Studium in acht Semestern, hast du nach dem 7. Semester die Möglichkeit, die Prüfung zum Medizinischen Fachangestellten (MFA) abzulegen.
Info: Das duale Studium Physician Assistant ist bisher noch nicht staatlich geregelt. Die Voraussetzungen und der Ablauf des Studiums können sich deshalb von Hochschule zu Hochschule unterscheiden! Allerdings haben sich die Bundesärztekammer (BÄK), die Deutsche Gesellschaft für Physician Assistants sowie die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) auf einheitliche Ausbildungsinhalte geeinigt.
Im dualen Studium wechseln sich Theorie an der Hochschule und Praxis im Partnerunternehmen in regelmäßigen Abständen ab. Je nachdem, für welche Studienvariante du dich entscheidest, gibt es zum Beispiel Block- und Präsenzseminare. Das duale Studium kann nämlich berufsbegleitend, berufsintegrierend sowie in Vollzeit absolviert werden. Das hat natürlich Auswirkungen auf die Studiendauer. An den meisten Hochschulen dauert das Physician-Assistance-Studium zwischen sechs und acht Semestern. Das gesamte duale Studium ist in Module unterteilt, die teilweise Praxisphasen enthalten.
Zu Beginn des dualen Studiums werden die medizinischen Grundlagen gelegt, um die Studierenden aus den verschiedenen Berufsgruppen auf einen gemeinsamen Wissensstand zu bringen. Da geht es dann zum Beispiel um Anatomie, Hygiene oder Mikrobiologie. Später geht es weiter in die Tiefe. Die Studierenden beschäftigen sich beispielsweise mit Anamnese, Diagnostik oder verschiedenen Untersuchungsmethoden. Im letzten Semester steht die Bachelor-Arbeit an.
Während des dualen Studiums absolvierst du fünf Praxismodule. In der Praxis verbringst du rund 40 Wochen, die sich auf folgende Module verteilen:
Es gibt die Möglichkeit, sich während des dualen Studiums auf einen Bereich zu spezialisieren. Das kann zum Beispiel der Bereich Orthopädie oder die Unfallchirurgie sein. Hier hängt allerdings auch wieder viel von der Hochschule und vom Praxispartner ab.
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