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Lederkleidung und Ledersitze im Auto werden von den Trägern und Besitzern heiß geliebt. So elegant man sich aber auch fühlen mag, hinter der Herstellung steckt jede Menge Arbeit, die du in der Ausbildung als Fachkraft für Lederherstellung und Gerbereitechnik kennenlernst. Drei Jahre lang lernst du als Azubi, wie Rohprodukte zu Leder weiterverarbeitet werden. Du erfährst, welche chemische Lösung und welche Maschinen dabei eingesetzt werden und wie du sicher mit ihnen umgehst. Für diese Ausbildung solltest du weder vor großem Lärm, noch vor starken Gerüchen Angst haben. Wie das Berufsbild aussieht und worauf es sonst noch bei der Ausbildung ankommt, das erfährst du hier bei uns.
Absolvieren kannst du die Ausbildung als Fachkraft für Lederherstellung und Gerbereitechnik in der Industrie und im Handwerk. In der Lederindustrie bist du beispielsweise bei Unternehmen angestellt, die aus Rohprodukten mittels Gerbverfahren Leder herstellen. Im Handwerk dagegen bist du erst einen Schritt danach gefragt, nämlich dann, wenn es um die Veredlung und Weiterverarbeitung des Leders geht.
Industrieunternehmen müssen also eng mit den Schlachtereien zusammenarbeiten, denn die liefern das Rohprodukt, also die Tierhaut. Sechs Uhr morgens ist der übliche Start deiner Arbeit in diesem Ausbildungsberuf. Nun wartet der erste Verarbeitungsschritt auf dich: Die Reinigung und Konservierung der Rohhäute. Das musst du aber nicht mit der bloßen Hand machen, vielmehr bedienst du die großen Maschinen, die in der sogenannten Wasserwerkstatt bereitstehen. Da die Häute bei der Reinigung nass werden und du sie aus den Reinigungsfässern herausholen und weiterbefördern musst, solltest du den körperlichen Kraftaufwand nicht unterschätzen. Die verschiedenen Arbeitsschritte der Lederproduktion werden mit Fachausdrücken wie entfleischen, beizen, Äscher oder Zurichtung benannt. Was die alle bedeuten, wirst du im Laufe deiner Ausbildung erfahren. Außerdem wirst du viele unterschiedliche Sorten von Leder kennen lernen, die man durch Verfahren wie die Chromgerbung erhält. Das Fleischspalt ist zum Beispiel ein Leder, das auf beiden Seiten rau ist.
Die nun sehr glitschigen Häute kommen als nächstes auf die Spaltmaschine und werden anschließend mittels chemischer Gerbstoffe in einem Säurebad weiterbehandelt. Und richtig – das Mischen dieser Zusätze gehört auch zu deinen Aufgaben. Kenntnisse in Naturwissenschaften, insbesondere der Chemie, sind also nötig. Und so wie du auch in der Schule bei Experimenten Schutzkleidung getragen hast, ist dies auch in der Fachkraft für Lederherstellung und Gerbereitechnik Ausbildung unverzichtbar. Nach der eigentlichen Gerbung darfst du nun die Haut als Leder bezeichnen. Im Anschluss wird das Endprodukt verpackt und an weiterverarbeitende Berufszweige wie Sattler oder Schuhfertiger geschickt, die dann beispielsweise Lederschuhe oder Sättel daraus machen. Nachdem alles zusammengenäht ist, kann der glückliche Kunde eine flotte Sohle aufs Parkett legen.
Deine Azubikollegen aus dem Handwerk haben, wie schon gesagt, einen etwas anderen Aufgabenschwerpunkt. Hier veredelst du beispielsweise Leder oder Felle. Dabei wendest du verschiedene Verfahren an, zum Beispiel Weichen, Gerben, Kämmen, Bügeln oder Glätten, um dein Produkt für einen bestimmten Zweck zu verarbeiten. Wenn du hier arbeiten möchtest, solltest du eine ordentliche Portion handwerkliches Geschick mitbringen
Egal wo du deine Ausbildung als Fachkraft für Lederherstellung und Gerbereitechnik machst, sie dauert immer drei Jahre und erfordert in der Regel einen guten Hauptschulabschluss. Eine Verkürzung auf zwei oder zweieinhalb Jahren ist wie bei den meisten Ausbildungsberufen bei guten Noten prinzipiell möglich. Mitbringen solltest du gute Mathe- und Chemiekenntnisse, um die Mischungen der chemischen Zusätze zu berechnen. Auch Kraft und Ausdauer sind in der Gerberei gefragt. Eine saubere und sorgfältige Arbeitsweise ist ebenfalls sehr wichtig, zum Beispiel beim Zuschneiden von einem Stück Leder. Da es in den Fabriken laut zugeht und du vielen Gerüchen ausgesetzt bist, solltest du auch diesbezüglich nicht empfindlich sein. Neben der Zeit, die du im Betrieb verbringst, bist du auch regelmäßig in der Berufsschule und lernst alle theoretischen Hintergründe des Berufs. Eine Ausbildungsvergütung erhältst du selbstverständlich auch für die Zeit, in der du die Schule besuchst.
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