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Herzzereißende Violinenklänge bringen dich nicht nur beim Zuhören zum Schluchzen, sondern du spielst selbst Geige und liebst Musik? Wenn deine Fingerfertigkeiten auch noch über das Musikalische hinausgehen, du gerne werkelst und vor allem an filigranen Arbeiten Spaß hast, dann ist die Ausbildung zum Geigenbauer genau das Richtige für dich! Du wandelst auf den Spuren großer Meister wie Stradivari, Klotz und Guarneri und lernst jahrhundertealte Techniken um Geige, Bratsche, Cello und Kontrabass anzufertigen. Wenn du dich für die Ausbildung zum Geigenbauer entscheidest, brauchst du vor allem eines: Leidenschaft!
Während deiner Ausbildung zum Geigenbauer pendelst du immer im Wechsel zwischen Werkstatt und Berufsschule. Es handelt sich also um eine sogenannte duale Berufsausbildung, die sich über drei- bis dreieinhalb Jahre erstreckt. Die Dauer deiner Ausbildung hängt ganz davon ab, für welche Schule du dich entscheidest. In der Werkstatt lernst du in erster Linie den richtigen Umgang mit deinem Hauptarbeitsmaterial: Dem Holz. Feilen, hobeln, leimen, zuschneiden und einpassen sind schon in deinem ersten Lehrjahr dein täglich Brot. Palisander, Futterleiste und Löwenkopf sind Fremdwörter für dich? Nicht mehr lange!
Mit den Schulfächern Mathematik, Physik und Chemie solltest du nicht auf Kriegsfuß stehen: In der Berufsschule stehen Fächer wie Werkstoffe und Fertigungsplanung auf dem Stundenplan, die in der Ausbildung zum Geigenbauer sofort praktisch zum Einsatz kommen. Die Harthölzer, aus denen Geigen gefertigt werden, sind nämlich so wertvoll, das nichts verschwendet werden darf und jeder Geigenbauer hat seine eigene Lack-Spezialmischung, die den Klang des fertigen Instruments bestimmt.
Du musst nicht nur Spaß an präzisen Arbeiten haben, der Job kann auch körperlich herausfordernd sein. Lärmresistent solltest du sein und keine Vorerkrankungen haben, denn Rauch, Staub, Gase und Dämpfe gehören in der Ausbildung zum Geigenbauer zum Alltag.
Überhaupt ist feinste Feinarbeit angesagt. Schon Millimeter entscheiden darüber, ob dein Instrument die erste Geige im Sinfonieorchester spielt oder eher nach singender Säge klingt. Da heißt es: Sorgfalt, Sorgfalt, Sorgfalt! Grobmotoriker sind hier fehl am Platz. Die Qualität deines Werkes überprüfst du nach getaner Arbeit selbst. Deswegen ist eine unbedingte Voraussetzung für die Ausbildung zum Geigenbauer, dass du nicht nur dein Handwerk beherrschst, sondern auch den Geigenbogen führen kannst. Der Profi kann allein am Klang einer Geige sofort erkennen, an welcher Stelle des Klangkörpers er wieviel Holz abschleifen muss, um den Sound perfekt zu machen.
Auch Restaurations- und Reparaturarbeiten gehören nach Abschluss deiner Ausbildung zum Standardprogramm. Stell dich also auf Kundenkontakt ein. Hier solltest du keine Berührungsängste haben.
Entscheidest du dich für eine Ausbildung zum Geigenbauer, dann lernst du ein sehr altes, traditionsreiches, aber auch seltenes Handwerk. Klar, dass ein so seltener Beruf nicht in jeder Berufsschule ausgebildet wird. Das bedeutet für dich, dass du zwischen einer von zwei Schulen deutschlandweit wählen kannst. Und die liegen in Mittenwald in Bayern und in Klingenthal in Sachsen. Um aufgenommen zu werden musst du jeweils einen strengen Eignungstest bestehen. In diesem Test musst du verschiedene Fähigkeiten unter Beweis stellen: Erstens, dass du Geige spielen kannst. Zweitens, dass du sehr präzise Zeichnungen erstellen kannst. Und drittens, dass du ein Rechentalent bist.. Auch ein aktuelles Gesundheitszeugnis wird gefordert, denn vor allem Sehkraft und Hörvermögen sollten bei dir tiptop sein.
Du siehst, die Ausbildung ist zwar anspruchsvoll, aber langweilig wird dir dafür garantiert nie. Und vom ersten Tag an bist du deiner Leidenschaft, dem buchstäblichen ‚Erschaffen‘ von Musik, so nah wie niemand sonst.
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