ODER
Sorgfältig abgerundete Kanten aus weichem, hellem Holz, blau bemalt (natürlich mit nicht giftiger Farbe!) und mit kleinen runden Fenstern versehen. Wie gemacht für kleine Kinderhände. Hoch in die Luft geht es, wenn dieses einzigartige Stück mit seinen Holzrädern über die Startrampe gerollt ist. Na, wovon sprechen wir? Von einem kleinen, blauen Holzflugzeug natürlich. Mit viel Liebe zum Detail wurde dieses Kinderspielzeug hergestellt, um Kinderaugen zum Strahlen zu bringen. Sowas zu machen, klingt für dich nach deinem Traumjob? Dann solltest du jetzt unbedingt weiterlesen. Du fragst dich auch: Was verdient ein Holzspielzeugmacher überhaupt? Auch das wollen wir dir hier verraten!
Du hattest schon in deiner Kindheit so ungefähr alles, was man sich an Holzspielzeug wünschen kann? Angefangen vom Feuerwehrauto über den Rennwagen bis hin zum kompletten Einkaufsladen? Und jedes Teil war einzigartig. Schnappst du dir einen der freien Ausbildungsplätze zum Holzspielzeugmacher, kannst du dir in deiner Ausbildung einen Teil deiner eigenen Kindheit bewahren, indem du lernst, solche Unikate selbst herzustellen. Das lässt dann nicht nur die Herzen der Kinder, sondern auch dein eigenes höherschlagen.
Drei Jahre beträgt die Ausbildungsdauer, in denen du als erstes lernst, welche Holzarten es überhaupt gibt und wie man sie am besten bearbeitet. Du übst, millimetergenau zu sägen, zu schnitzen, zu feilen und zu schleifen. Danach darfst du dann deiner kreativen Ader freien Lauf lassen, denn Holzspielzeuge für Kinder sollen meist möglichst bunt und lustig aussehen. Dekoratives bemalen und schmücken gehört als Holzspielzeugmacher also auch zu deinen Aufgaben. Ob verschiedene Muster, kleine Blümchen oder einfach nur ganz viel Farbe – mit dem passenden Anstrich hauchst du deinen Spielzeugen Leben ein.
Ganz wichtig ist auch die spätere Endkontrolle des Spielzeugs. Die ist ziemlich streng geregelt, denn alle Holzspielzeuge, die du herstellst, müssen den Spielzeugrichtlinien der Europäischen Union entsprechen. Die solltest du als Spielzeughersteller nicht nur in- und auswendig kennen, sondern natürlich auch für jedes deiner Produkte einhalten. Dazu gehört beispielsweise, dass dein Name und deine Kontaktanschrift überall auf deinen Produkten zu finden ist. Aber auch die Sicherheit der Spielzeuge ist superwichtig, denn kleine Kinder stecken ja bekanntlich alles in den Mund, was sie in zwischen die Finger bekommen. Dein Holzspielzeug sollte also nicht nur bissfest, sondern auch ungiftig sein.
In deiner Ausbildung – und natürlich auch danach – bist du überwiegend in Holzspielzeugmacherwerkstätten tätig. Du startest deinen Arbeitstag meist mit der Zeichnung eines Entwurfs, damit du ungefähr vor Augen hast, wie dein Spielzeug am Ende aussehen soll. Hier musst du bereits darauf achten, dass es später auch für Kinder geeignet ist. Scharfe Ecken und Kanten sind daher tabu – genau wie verschluckbare Kleinteile. Ist der Entwurf fertig, suchst du dir das passende Holzstück und stellst daraus wie ein Drechsler alle Teile her, die du für dein fertiges Produkt brauchst. Durch Fräsen, Drehen, Spanen und Drechseln nimmt dein Kunstwerk immer mehr Gestalt an. Hast du schließlich alle Teile miteinander verbunden, kommt die Farbe an die Reihe. Ein rotes Feuerwehrauto ist schließlich viel schöner als ein holzfarbenes. Nach und nach entsteht so ein ganz modernes Spielzeug aus Holz – oder vielleicht auch ein eher traditionelles Kunstwerk, wie man es aus dem Erzgebirge kennt.
Ein bisschen schnitzen wie früher im Wald und etwas mit Farbe kleckern, das kann jeder, oder etwa nicht? Ganz so einfach ist es dann doch nicht, denn für die Ausbildung zum Holzspielzeugmacher brauchst du eine Menge handwerkliches Geschick und gerne auch ein Talent für Zahlen. Du wirst in dem Beruf viel ausmessen müssen und mit schweren Maschinen und Werkzeugen arbeiten. Ganz sicher hast du dir einen der Ausbildungsberufe ausgesucht, die Kreativität erfordern. Nur mit guten und ausgefallenen Ideen kommen deine Holzspielzeuge auch gut bei den Kindern an. Die sind nämlich sehr kritische Kunden. Wer will schließlich das zehnte Polizeiauto im Regal stehen haben? Es sei denn, es ist etwas ganz Besonderes.
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