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Lebensmittelkontrolleure sorgen nicht nur dafür, dass wir unbeschwert und sicher unser Essen genießen können. Sie haben auch viele andere Aufgabengebiete und kennen sich mit rechtlichen Themen und Laboruntersuchungen aus. Wenn du besonders sorgfältig und gewissenhaft arbeitest und du dich für Lebensmittel und Hygiene interessierst, dann ist die Weiterbildung zum Lebensmittelkontrolleur bzw. zur Lebensmittelkontrolleurin genau richtig für dich.
Als Lebensmittelkontrolleur bist du im öffentlichen Gesundheitsdienst für die Lebensmittelüberwachung zuständig. Du kontrollierst Betriebe, die Lebensmittel, Tabakerzeugnisse, Kosmetika und bestimmte Bedarfsgegenstände herstellen oder verkaufen. Du schützt den Verbraucher damit vor gesundheitlichen Gefahren durch den Verzehr von schlechten Lebensmitteln und vor Täuschungen. Außerdem überprüfst du die Einhaltung von Gesetzen und Hygienevorschriften.
Du erteilst Abmahnungen, Verwarnungs- und Bußgelder und darfst auch die Schließung eines Ladens zu veranlassen. Natürlich werden nicht nur Restaurants und Gastronomiebetriebe überprüft, sondern auch Supermärkte, Großhändler, landwirtschaftlichen Betriebe, Im- und Exportunternehmen, Klärwerke, Produktionsstandorte und Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung.
Um Lebensmittelkontrolleur zu werden, musst du eine bundesrechtlich geregelte Weiterbildung machen. Am Ende hast du den Abschluss als Lebensmittelkontrolleurin nach dem Berufsbildungsgesetz. Die Weiterbildung findet in der Regel an Bildungseinrichtungen des öffentlichen Gesundheitswesens statt. In machen Bundesländern ist es möglich, einen Vorbereitungsdienst zum Lebensmittelkontrolleur zu absolvieren.
Die zuständige Dienststelle meldet dich zum theoretische Lehrgang an einer der folgenden Einrichtungen an:
Für Beamte im mittleren technischen Lebensmittelkontrolldienst gibt es gewisse Reglementierungen. Das heißt, um den Beruf als Lebensmittelkontrolleur ausüben zu können, muss man erst durch die für die amtliche Lebensmittelkontrolle zuständigen Behörden beauftragt werden.
Die Ausbildung zum Lebensmittelkontrolleur findet in den Lebensmittelüberwachungsämtern sowie in den zentralen Untersuchungseinrichtungen der Länder statt. Es gibt einen theoretischen Lehrgang und eine praktische Weiterbildung mit insgesamt 720 Unterrichtsstunden. Hier lernst du, wie Proben entnommen und chemische Tests durchgeführt werden. Ebenso wichtig sind aber auch die Rechtsgrundlagen. Du erfährst, welche Bestimmungen über Zusatzstoffe, hygienische Anforderungen und Kennzeichnungen bestehen und wie du bei einer Nichteinhaltung zu reagieren hast. Zusätzlich lernst du alles über die Anzeige von Ordnungswidrigkeiten und die Verfolgung von Straftaten.
Mögliche Lerninhalte:
Die Weiterbildung zum Lebensmittelkontrolleur dauert in Vollzeit in der Regel zwei Jahre. Bei überdurchschnittlichen Leistungen kann die Weiterbildung um bis zu sechs Monate verkürzt werden. Hast du bereits eine abgeschlossene Ausbildung, zum Beispiel eine Beamtenausbildung, dann können dir bis zu sechs Monate auf deine Ausbildungszeit angerechnet werden.
Genaue Details zur Weiterbildung erhältst du bei der für deine Stadt oder deinen Landkreis zuständigen Lebensmittelüberwachungsbehörde. Das kann beispielsweise das Lebensmittelüberwachungsamt, das Veterinäramt oder das Ordnungsamt sein. Die können dir eine detaillierte Auskunft über das Gehalt, den konkreten Ablauf und die Arbeitsmarktchancen geben.
Um die Ausbildung zur Lebensmittelkontrolleurin oder zum Lebensmittelkontrolleur absolvieren zu dürfen, musst du einige Voraussetzungen erfüllen. Da es sich nicht um eine klassische Ausbildung, sondern um eine Weiterbildung handelt, musst du als ersten Schritt eine abgeschlossene Ausbildung vorweisen, die mit der Lebensmittelbranche oder anderen relevanten Bereichen zu tun hat. Auch mit einem Hochschulabschluss in einem Studiengang, der Kenntnisse auf dem Gebiet der Lebensmittelbranche vermittelt, kannst du dich bewerben. Auch Quereinsteiger haben eine Chance, wenn sie die Weiterbildung für sich gut begründen können.
Du darfst den Beruf ausüben, wenn du bereits im mittleren oder gehobenen Verwaltungsdienst gearbeitet und dort bereits drei Jahre Erfahrung in der Lebensmittelkontrolle gesammelt hast oder bereits Bediensteter im Polizeivollzugsdienst bist.
Mögliche Ausbildungsberufe, die eine Grundlage für die Weiterbildung bieten:
Wie die meisten Weiterbildungen ist auch die Weiterbildung zum Lebensmittelkontrolleur unvergütet. Zudem können Kosten für Arbeitsmaterialien, Anfahrt oder Prüfungs- und Lehrgangsgebühren anfallen.
In unserem Ratgeber kannst du dich über eine mögliche finanzielle Unterstützung informieren.
Nach deiner Ausbildung zum Lebensmittelkontrolleur arbeitest du für eine Behörde, die mit der Überwachung der Lebensmittel beauftragt ist. Das kann zum Beispiel ein Landesuntersuchungsamt für Gesundheitswesen, ein Gewerbeaufsichtsamt, ein Amt für Ernährungswirtschaft oder auch ein Veterinäruntersuchungsamt sein. In den Ämtern wirst du nach Tarif bezahlt. Dein Gehalt ist abhängig vom Bundesland und ob du beim Bund, Land oder einer Kommune angestellt bist und ob du bereits verbeamtet bist.
Nach dem Bundesbesoldungsgesetz (BBesG) bekommen Beamte im mittleren Dienst als Eingangsamt die Besoldungsgruppe A6 oder A7. Die Bundesländer orientieren sich in der Regel am Bundesbesoldungsgesetz, aber können auch davon abweichen. Manchmal startest auch mit der Entgeltgruppe 5 oder 6.
Bsp: Tarifvertrag öffentlicher Dienst der Länder (TV-L) | 3.521 bis 4.424 Euro |
Bsp: Beschäftigung im Beamtenverhältnis (nach Bundesbesoldungsgesetz) | 2.859 Euro (A6, Stufe 1) bis 4.294 Euro (A9, Stufe 8) |
*Zahlen sind beispielhaft und dienen der Orientierung. Abweichungen möglich.
Bundesbeamte können Ämter bis zur Besoldungsgruppe A9 ausüben, das entspricht der Laufbahngruppe gehobener Dienst. Sie erhalten dann 3.354 bis 4.283 Euro.
Weiterbildung zum Lebensmittelkontrolleur | Hast du deine Ausbildung zum Lebensmittelkontrolleur erfolgreich bestanden, kannst du bereits auf eine tolle berufliche Laufbahn zurückblicken. Nun hast du die Möglichkeit, dich für spezielle Bereiche zu spezialisieren. |
Spezialisierungen | Möchtest du in deinem Beruf als Lebensmittelkontrolleur besonders erfolgreich sein, kannst du an verschieden Weiterbildungen und Spezialisierungen teilnehmen. Möglich sind diese in den Bereichen Getränke und Brauereiwesen, Nahrungsmittelherstellung, Lebensmittel- und Küchenhygiene, Lebensmittelrecht und Arbeitssicherheit. |
Studium | Hast du die Hochschulzugangsberechtigung (also (Fach-)Abitur oder in vielen Fällen auch eine abgeschlossene Ausbildung), kannst du dich für einen Studiengang einschreiben. Naheliegend sind die Studiengänge Lebensmittelchemie, Ernährungswissenschaften/Ökotrophologie, Lebensmitteltechnologie, Hygiene oder Veterinärhygiene. |
In Deutschland gibt es einen großen Bedarf an Lebensmittelkontrolleuren. Sie überprüfen auch die Haltung von Tieren, Kosmetika und Ware, die im Internet angeboten wird und vergeben Gütesiegel der Lebensmittelverbände. Aber: Wein wird nicht von Lebensmittelkontrolleuren, sondern von speziell ausgebildeten Weinkontrolleuren überprüft.
Willst du dich für die Weiterbildung zum Lebensmittelkontrolleur bewerben, dann solltest du zunächst sicherstellen, dass du auch die Voraussetzungen erfüllst. In deiner Bewerbung muss außerdem deutlich werden, warum du dich gerade für diese Weiterbildung interessierst und warum du dafür geeignet bist. Hast du die geforderte Berufsausbildung schon in einem Lebensmittelbereich gemacht, dann begründe, was dich zu diesem Beruf bewogen hat. Hast du schon mal beruflich oder privat mit Lebensmitteln gearbeitet? Kennst du dich vielleicht gut mit Chemie, Biologie und Laboren aus? Auch besonderen Stärken aus deiner vorherigen Ausbildung können ein gutes Argument für die Weiterbildung sein.
Da in dem Beruf ein besonderes Augenmerk auf Hygiene und Ordnung gelegt wird, sollte dein Auftreten das auch widerspiegeln. Wenn du einen Weiterbildungsplatz bekommen hast, dann wirst du von der zuständigen Dienststelle zum theoretische Lehrgang an einer Lebensmittel- und Gesundheitsakademie angemeldet.
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