ODER
Ausbildung zur Notarfachangestellten
Nach drei Jahren hast du die Ausbildung zur Notarfachangestellten abgeschlossen und bist nun bestens für den Arbeitsmarkt qualifiziert. Da es im Rechtswesen aber ständig Veränderungen gibt, musst du dich immer auf dem Laufenden halten – das geht vor allem über Fortbildungen. Die Kammer bzw. Notarkasse organisiert spezielle Fortbildungsmaßnahmen für Notarfachangestellte, die allerdings je nach Bundesland ziemlich unterschiedlich ausfallen.
Inspektorin im Notardienst
In Bayern und Rheinland-Pfalz gibt es die kostenlose Fortbildung zur Inspektorin im Notardienst. Nach bestandener Prüfung arbeitest du dann im öffentlichen Dienst, zum Beispiel bei der Notarkasse. Dort bist du als neutrale Vertrauensperson Ansprechpartnerin für Menschen, die rechtliche Fragen zum Notariat haben. Anschließend kannst du noch in verschiedene weitere Positionen aufsteigen, zum Beispiel zur Oberinspektorin, Amtsrätin oder Notariatsrätin.
Leitende Notarmitarbeiterin
In den ostdeutschen Bundesländern gibt es die zweijährige Fortbildung zur leitenden Notarmitarbeiterin. Im Rahmen eines Fernstudienlehrgangs lernst du von zu Hause aus nach der Arbeit und am Wochenende, daneben gibt es vier Präsenzphasen von jeweils einer Woche, die du vor Ort an der Ländernotarkasse verbringst. Diese vier Wochen verteilen sich auf die gesamten zwei Jahre, und am Ende jeder Woche schreibst du eine Klausur. Der Lehrgang kostet 4500 Euro. Mit bestandener Abschlussprüfung schließt du die Fortbildung ab. Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass du mindestens drei Jahre nach deiner Ausbildung in einem Notariat gearbeitet hast.
Notarfachassistentin und Notarfachreferentin
In Koblenz, dem Saarland und im rheinischen Teil Nordrhein-Westfalens gibt es ein zweistufiges Fortbildungssystem. Du machst zuerst die Fortbildung zur Notarfachassistentin, anschließend zur Notarfachreferentin. Die Fortbildung zur Notarfachassistentin ist kostenfrei und besteht aus drei dreitägigen Lehrgängen sowie einer anschließenden zweitägigen Prüfung. Der Lehrgang zur Notarfachreferentin dauert deutlich länger, insgesamt nämlich 16 Monate. Er besteht aus sechs Wochenkursen mit jeweils 40 Unterrichtsstunden. Ein Wochenkurs kostet rund 180 Euro, dafür sind dort Verpflegung und Unterkunft schon mit drin.
Notarfachwirtin
Ein weiterer möglicher Schritt auf Notarfachangestellten-Karriereleiter ist die Weiterbildung zur Notarfachwirtin. Sie wird von der Deutschen Vereinigung der Rechtsanwalts- und Notariatsangestellten als Fernstudium angeboten. Voraussetzung ist eine zweijährige Tätigkeit als Notarfachangestellte nach abgeschlossener Ausbildung. Die Fortbildung dauert zwischen 18 und 36 Monate und kann neben der Vollzeitarbeit gemacht werden. Die Unterrichtsmaterialien bearbeitest du in deiner Freizeit und schickst sie zu bestimmten Fristen an das Institut. Die Kosten dieser Weiterbildung liegen zwischen 2700 und 3300 Euro plus Prüfungsgebühren der jeweiligen Notarkammer. Schwerpunkte sind unter anderem Büroorganisation, Personalwirtschaft, Grundbuchrecht und Beurkundungsrecht. Am Ende erfolgt eine Abschlussprüfung.
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