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Die Osteopathie-Ausbildung ist in Deutschland kein anerkannter Ausbildungsberuf. Du kannst die Ausbildung aber an privaten Akademien machen.
Stell dir vor, du könntest Schmerzen lindern, Blockaden lösen und das Wohlbefinden von Menschen steigern – und das alles nur mit deinen Händen. Wenn du Menschen auf ganzheitlicher Weise helfen und einen Beruf mit Zukunft ergreifen möchtest, ist die Ausbildung zum Osteopathen vielleicht genau das Richtige für dich. In diesem Berufsprofil erfährst du alles über die Ausbildung: Dauer, Kosten, Voraussetzungen und Möglichkeiten für Quereinsteiger.
Ein Osteopath behandelt Patienten mit gezielten Handgriffen, um Verspannungen oder Blockaden im Körper zu lösen. Er geht davon aus, dass alle Teile des Körpers miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen. Ziel ist es, den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen und seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Osteopathen arbeiten hauptsächlich mit ihren Händen und setzen keine Medikamente oder Operationen ein.
Heilpraktiker ist eine Berufsbezeichnung, die verschiedene Therapieformen abdeckt, darunter Pflanzenheilkunde, Akupunktur oder Homöopathie. Heilpraktiker benötigen eine staatliche Erlaubnis, die sie nach einer Prüfung erhalten, die hauptsächlich medizinisches Grundwissen testet. Ein Osteopath hingegen ist auf die manuelle Therapie spezialisiert und konzentriert sich darauf, durch gezielte Handgriffe Blockaden im Körper zu lösen und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Die Ausbildung ist oft intensiver auf Anatomie und spezielle Techniken ausgerichtet.
Osteopath ist kein offizieller Ausbildungsberuf, weshalb es verschiedene Ausbildungswege und Standards gibt. Es gibt viele spezialisierte Ausbildungsinstitute und private Schulen, an denen man eine Osteopathie-Ausbildung absolvieren kann. Als Osteopath oder Osteopathin darfst du allerdings nur mit einer Heilerlaubnis arbeiten. Das heißt, der Beruf darf nur von Ärzten und Ärztinnen oder Heilpraktikern und Heilpraktikerinnen ausgeübt werden. Du musst also auch eine Heilpraktikerprüfung ablegen, wenn du als Osteopath oder Osteopathin arbeiten möchtest.
Die Voraussetzungen für die Osteopathie-Ausbildung sind von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. An manchen Akademien kannst du die Ausbildung nur machen, wenn du bereits eine Ausbildung in einem Gesundheitsberuf gemacht hast, zum Beispiel zu/zum:
Es gibt aber auch Anbieter, die eine Osteopathie-Ausbildung für Menschen ohne medizinische Vorbildung anbieten. Hier ist dann die Heilpraktikerprüfung in die Ausbildung integriert und du wirst in der Ausbildung auf die Prüfung vorbereitet.
Persönliche Eigenschaften, die für den Beruf wichtig sind:
Viele Ausbildungsinstitute bieten speziell angepasste Programme für Quereinsteiger an. Die Ausbildung für Quereinsteiger unterscheidet sich nicht grundlegend von der für medizinisch vorgebildete Teilnehmer, allerdings wird oft auf die Bedürfnisse von Anfängern eingegangen. Deshalb bieten solche Quereinsteiger-Programme oft Einführungskurse oder zusätzliche Module an, die Basiswissen in Anatomie und Physiologie vermitteln.
Um Osteopath zu werden, kannst du entweder eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren. Es gibt private Hochschulen, die Osteopathie als Studium anbieten, das du dann mit einem Bachelor of Science und der Heilpraktikerprüfung abschließt. Aber Achtung: Die Studienkosten musst du in der Regel selbst übernehmen.
Studium oder Ausbildung: Die Osteopathie-Ausbildung ist ähnlich wie ein Studium aufgebaut. Der Unterschied zum Studium liegt nur darin, dass du beim Studium noch einen Bachelorabschluss in der Tasche hast. In beiden Fällen wird meistens von „Modulen“ oder „Semestern“ gesprochen. Für welches Modell du dich entscheidest, solltest du von deinen individuellen Bedürfnissen abhängig machen.
Ähnliche Studiengänge:
Die theoretischen Inhalte der Ausbildung decken Themen wie Anatomie, Physiologie und Pathologie ab. Die praktischen Unterrichtseinheiten beinhalten verschiedene osteopathische Techniken zur Behandlung des Bewegungsapparates, der inneren Organe und des Nervensystems. Bei den meisten Ausbildungsprogrammen sind Praktika und Hospitationen integriert, sodass du das Gelernte direkt üben kannst.
Beispiel-Lehrplan:
Die Dauer der Ausbildung hängt davon ab, ob du sie in Vollzeit oder berufsbegleitend machen möchtest. Eine Vollzeit-Ausbildung dauert in der Regel vier bis fünf Jahre. Entscheidest du dich für eine berufsbegleitende Ausbildung, kann das Ganze auch bis zu sieben Jahre dauern. Meistens umfasst eine Vollzeitausbildung bis zu 5.000 Unterrichtsstunden, eine Teilzeitausbildung häufig nur 1.350 Unterrichtsstunden.
Manche Osteopathie-Akademien bieten die Möglichkeit, die Osteopathie-Ausbildung online zu machen. Dadurch kannst du die Kurse von zu Hause aus absolvieren und sparst dir die Fahrtkosten. Allerdings brauchst du dafür einen Übungspartner, also eine Person, an der du die Techniken anwenden kannst, sodass der Dozent sie online korrigieren kann.
Die Ausbildung zum Osteopathen kann leider ziemlich teuer sein. Die Kosten schwanken stark und liegen insgesamt etwa bei 18.000 bis 28.000 Euro, je nach Schule und Ausbildungsmodell. Manche Schulen bieten dir Ratenzahlung oder sogar spezielle Fördermöglichkeiten an, damit du die Ausbildung finanzieren kannst. Außerdem kannst du bei manchen Ausbildungsmodellen nebenbei arbeiten und so einen Teil der Kosten selbst decken.
Ausbildungsmodell | Dauer | Voraussetzungen | Kosten |
Vollzeitausbildung | ca. 5 Jahre (5.000 Unterrichtseinheiten) | Die Voraussetzungen sind je nach Schule unterschiedlich. Mögliche Voraussetzungen:
| 18.000–28.000 Euro |
Vollzeit-Studium | 4–5 Jahre (8–10 Semester, 5000 Unterrichtseinheiten) | Hochschulberechtigung | 26.000–28.000 Euro |
Teilzeitausbildung (berufsbegleitend) | 4–10 Jahre (mindestens 1.350 Unterrichtseinheiten) | Meistens: vorherige Ausbildung im medizinischen Bereich, z. B. zur Ärztin, zum Heilpraktiker, zur Physiotherapeutin … | 15.000–21.000 Euro |
Da Osteopathie in Deutschland kein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf ist, erhältst du während der Ausbildung in der Regel kein Gehalt. Manche Praxen bieten dir jedoch bezahlte Praktikumsplätze an. Falls du schon als Physiotherapeutin oder in einem anderen Gesundheitsberuf arbeitest, kannst du deinen Job oft mit der Ausbildung verbinden und so nebenbei Geld verdienen.
Wie viel du später als Osteopath verdienst, hängt stark davon ab, ob du angestellt oder selbstständig arbeitest. Als Berufseinsteiger kannst du mit etwa 2.400 bis 3.300 Euro brutto im Monat rechnen. Wenn du mehr Erfahrung hast oder deine eigene Praxis eröffnest, fällt dein Gehalt deutlich höher aus. Dann kannst du zwischen 4.000 und 6.000 Euro brutto im Monat verdienen – teilweise sogar mehr, je nachdem, wie gut sich deine Praxis etabliert. Vor allem in Großstädten sind osteopathische Behandlungen beliebt, selbstständige Osteopathinnen können hier oft höhere Honorare erzielen.
Die Zukunftsaussichten für Osteopathen sehen sehr gut aus, da immer mehr Menschen nach alternativen und ganzheitlichen Behandlungsmethoden suchen. Viele Osteopathen und Osteopathinnen entscheiden sich nach der Ausbildung für eine eigene Praxis, was ihnen mehr Freiheit und Flexibilität gibt. Auch Weiterbildungen sind in der Osteopathie beliebt, etwa in der Kinderosteopathie oder Sportosteopathie. Damit kannst du zum Beispiel auch im Bereich der Sportmedizin arbeiten und Sportler und Sportlerinnen nach Verletzungen behandeln.
Die Bewerbung für die Ausbildung erfolgt bei den entsprechenden Instituten oder Schulen. Dabei reichst du die üblichen Bewerbungsunterlagen ein, also deinen Lebenslauf und deine Unterlagen wie Zeugnisse oder Bescheinigungen über bisherige Berufserfahrung oder Praktika. Manchmal wird auch ein Motivationsschreiben verlangt.
Tipp: Hol dir am besten vorab alle Informationen über die Ausbildung bei dem jeweiligen Anbieter ein. Dazu kannst du entweder Unterlagen anfordern oder ein Beratungsgespräch ausmachen. So weißt du, was in der Ausbildung auf dich zukommt und wie die Ausbildung bei dem jeweiligen Anbieter genau geregelt ist. Vor allem bekommst du dann auch Auskunft über alle Kosten. Achte vor allem darauf, ob noch irgendwelche versteckten Kosten anfallen, zum Beispiel für Prüfungen.
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