ODER
Fast 44 Millionen Autos tummeln sich auf den deutschen Straßen, noch mehr, wenn man die der Besucher und Durchreisenden hinzuzählt. Damit da kein Chaos ausbricht, sind jeden Tag Verkehrsüberwacher unterwegs und stellen sicher, dass Feuerwehrzufahrten frei sind, parkende Autos keine Bürgersteige blockieren oder Kurzparkzonen dauerhaft besetzt werden. Die Ausbildung zum Verkehrsüberwacher ist nicht einheitlich geregelt, die Bundesländer und Kommunen können selbst über Ablauf und Dauer der Ausbildung entscheiden. Sie findet daher in Dienststellen der Bundesländer, Städte und Gemeinden oder an Verwaltungsschulen statt. Auch Polizeidienststellen bilden Verkehrsüberwacher aus. Die Dauer der Verkehrsüberwacher Ausbildung liegt je nach Ausbilder zwischen sechs Wochen und drei Monaten.
Die Ausbildung zum Verkehrsüberwacher ist für dich genau das Richtige, wenn du dich am liebsten draußen aufhältst, denn genau hier spielt sich dein Berufsleben ab. Du bekommst ein festes Gebiet zugeteilt, das du selbstständig überwachst. Du prüfst, ob sich Autos im Parkverbot befinden oder gar Rettungswege behindern. Auch auf Anwohnerparkplätzen in dicht bewohnten Vierteln bist du regelmäßig unterwegs. Beobachtest du einen Verstoß, so leitest du entweder das Abschleppen des entsprechenden Fahrzeugs ein oder stellst einen Strafzettel aus.
Stift, Papier und Taschenrechner brauchst du bei deiner Arbeit kaum noch, denn du bist mit einem modernen elektronischen Erfassungsgerät ausgerüstet. In dieses gibst du Kennzeichen und die Art des Verstoßes ein, bekommst dann gleich die entsprechende Bußgeldhöhe angezeigt und kannst den Strafzettel vor Ort drucken. Die Daten werden gleichzeitig in die Datenbank der Behörde übermittelt, so dass für dich auch keine weitere Arbeit anfällt.
Es kann aber durchaus vorkommen, dass Fahrzeughalter gegen das Bußgeld Einspruch erheben. In diesem Fall wird dir die Stellungnahme des Parksünders vorgelegt und du musst dich zu dieser äußern. Sehr schwere Fälle können auch vor dem Gericht enden, wo du persönlich aussagen wirst. Wichtig ist daher eine sehr genaue Beobachtung und gute Einschätzung der jeweiligen Situation.
Dafür musst du natürlich das entsprechende Wissen der rechtlichen Vorschriften haben. Ab wann darfst du den Abschleppdienst rufen, wie lang darf ein Fahrzeug in einem eingeschränkten Halteverbot stehen, wo kann man noch ein Auge zudrücken? Das alles lernst du natürlich in der Ausbildung zum Verkehrsüberwacher. Doch es gehören auch soziale Kompetenzen zum Beruf dazu, so brauchst du natürlich ein dickes Fell. Denn natürlich ist niemand glücklich, wenn er ertappt worden ist und ihm ein Bußgeld aufgedrückt wird. Am wichtigsten aber sind deine kommunikativen Stärken, denn mit den richtigen Worten lässt sich so manche angespannte Situation entschärfen.
Die Dauer der Verkehrsüberwacher Ausbildung variiert je nachdem, wo du sie absolvierst. Sie liegt im Durchschnitt zwischen sechs Wochen und drei Monaten. Sie besteht jedoch immer aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. So musst du zunächst einmal die Schulbank drücken und die Theorie lernen. Diese umfasst zum einen Verfassungsrecht, allgemeines Verwaltungsrecht und Straßenverkehrsrecht zum anderen aber auch Verhaltenstraining und angewandte Psychologie. Ebenso erfährst du, wie du mit den Erfassungsgeräten umgehst und erhältst einen Erste-Hilfe Kurs.
Nun geht es endlich raus und du begleitest einen erfahrenen Verkehrsüberwacher. Du wirst dabei aber nicht nur zuschauen, sondern musst auch selbst Probleme lösen und Entscheidungen treffen. Am Ende der Verkehrsüberwacher Ausbildung legst du eine schriftliche Prüfung ab und wirst von deinem Praxis-Ausbilder beurteilt. Um an der Ausbildung zum Verkehrsüberwacher teilnehmen zu können, brauchst du in der Regel keinen bestimmten Schulabschluss, einige Länder erwarten jedoch den Führerschein der Klasse B und eine vorangegangene Berufsausbildung.
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