Ausbildung Werksteinhersteller/in

Empf. Schulabschluss:
Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
werktags
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Werksteinhersteller/in Berufsbild

Der Beruf des Werksteinherstellers verbindet jahrtausendealtes Handwerk mit modernster Technik. Tausend Jahre? Ganz genau! Neben der eher modernen Komponente der Betonsteinherstellung umfasst das Berufsbild auch die Herstellung, Sanierung und Pflege von Terrazzoböden, einem traditionellen Bodenbelag. Der Großteil der Arbeit besteht allerdings aus der Bearbeitung von natürlichen Werksteinen, zum Beispiel für Treppen, Pflastersteinen, Platten für Haus und Garten oder Fassaden. Hier erfährst du unter anderem, wie die tägliche Arbeit genau aussieht, was du damit verdienen kannst und was es mit „Stocken“ auf sich hat. 

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Wie läuft die Ausbildung zum Werksteinhersteller ab?

Die Ausbildung zum Werksteinhersteller verläuft klassisch dual und hat eine Ausbildungsdauer von drei Jahren. Neben der praktischen Arbeit in einem Betrieb musst du also auch für die Berufsschule büffeln. Dort lernst du beispielsweise in welchem Mischverhältnis bestimmte Zementsorten angemischt werden oder wie du deinen Materialbedarf errechnest. Deutschlandweit gibt es allerdings nur wenige Berufsschulen, die für Werksteinhersteller in Frage kommen. In Ulm (Baden-Württemberg) und Eilenburg (Sachsen) gibt es Fachklassen, in denen Schüler aus mehreren Bundesländern zusammen unterrichtet werden. Damit sich der lange Anfahrtsweg lohnt, findet der Unterricht blockweise statt. Du hast also mehrere Wochen am Stück Schule und kannst währenddessen in einem nahegelegenen Wohnheim unterkommen. 

Während du in der Berufsschule allerlei theoretisches Rüstwerkzeug an die Hand bekommst, wirst du in deinem Ausbildungsbetrieb von Anfang an tatkräftig mithelfen. Du baust unter anderem Schalungen, behandelst Oberflächen und stellst Bauteile aus Beton her. In den meisten Fällen erhält dein Betrieb einen Auftrag für die Herstellung bestimmter Bauteile, die dann individuell anfertigt werden. Dabei ist große Sorgfalt und Genauigkeit gefragt, denn die Teile werden meist in der Werkstatt hergestellt und im fertigen Zustand zur Baustelle geliefert. Dort assistierst du dann bei der Anpassung beziehungsweise beim Einbau und arbeitest aktiv mit. Terrazzo stellt eine Ausnahme dar, denn dieser muss vor Ort verlegt werden. Dafür wird ein Ziegel-Estrich auf dem Boden angebracht und mit einer Kalkschicht bedeckt. Darauf werden farbige Steinsplitter verstreut. Hier wird sowohl handwerkliches Geschick als auch Schnelligkeit gebraucht, denn der Kalk lässt sich nicht sehr lange bearbeiten. Nachdem der Boden gehärtet und mehrfach poliert wurde, entsteht die typisch glänzende Terrazzooberfläche. Das Besondere daran ist, dass der Boden ohne Fugen auskommt. Es gibt aber auch sogenannte Terrazzoplatten. Diese können in der Werkstatt vorgefertigt und dann bequem transportiert werden.

Wusstest du schon, dass...

  • 2015 die Berufsausbildung von Betonstein- und Terrazzohersteller in Werksteinhersteller umbenannt wurde?
  • Terrazzoböden während der römischen Kaiserzeit ihre erste Blüte erlebten? Immer wieder erfreut sich der Bodenbelag neuer Beliebtheit und auch aktuell liegt er wieder voll im Trend.
  • die Sterne auf dem Hollywood Walk of Fame in Los Angeles aus Terrazzo bestehen?
  • traditionelle Terrazzoböden keine Fugen haben? Beim Putzen ist das natürlich ein großer Vorteil.
  • der Beruf in Österreich Betonfertigungstechniker heißt?

Für den Ausbildungsberuf des Werksteinherstellers fordern die meisten Betriebe mindestens einen Hauptschulabschluss. Wie für die meisten Berufe auf dem Bau, brauchst du an Schulwissen hauptsächlich Mathe und Physik. Zu Beginn deiner Arbeit musst du nämlich erst einmal errechnen wieviel Material du überhaupt brauchst. Der Taschenrechner ist also einer deiner treuesten Begleiter. Außerdem benötigst du ein gutes technisches Verständnis und räumliches Vorstellungsvermögen. Das Arbeitsumfeld ist teilweise sehr laut und staubig, was dich genau so wenig stören sollte wie die körperlich anspruchsvolle Arbeit. Immer wieder musst du schwere Zementsäcke schleppen oder Schubkarren schieben, dafür brauchst du eine Menge Kraft. Die allein reicht aber nicht, denn die Arbeit erfordert auch sehr viel Genauigkeit. Im Gegensatz zu anderen Bauberufen kannst du hier manchmal auch deine kreative Ader entfalten, vor allem bei den Terrazzoböden.

Du solltest Werksteinhersteller/in werden, wenn …

  1. sorgfältiges und genaues Arbeiten für dich kein Problem ist.
  2. du körperlich belastbar bist.
  3. dir die Arbeit mit deinen eigenen Händen Spaß macht.

Du solltest auf keinen Fall Werksteinhersteller/in werden, wenn …

  1. Lärm und Staub bei der Arbeit eine große Belastung für dich darstellen.
  2. Mathe dir die Schweißperlen auf die Stirn treibt.
  3. dir räumliches Vorstellungsvermögen fehlt.