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#AZUBI-LIFE
1.7.2024

Angst vor der Ausbildung? Du bist nicht allein.

Angst vor der Ausbildung, dem Berufseinstieg oder der Abschlussprüfung ist ganz normal. Wir sagen dir, was du dagegen tun kannst.


Nicht mehr lange, dann starten wieder hunderttausende junge Menschen in eine Ausbildung. Du auch? Dann kennst du vielleicht das Gefühl, das ich dir jetzt beschreibe. 

Bei dem Gedanken an den Beginn deiner Ausbildung oder einen neuen Job bekommst du ein flaues Gefühl im Magen. Du zerdenkst alles immer und immer wieder, gehst jeden möglichen Moment im Kopf durch und malst dir das Schlimmste aus. Vernünftig durchschlafen wird auch immer schwieriger, je näher der erste Tag kommt. Und das alles, obwohl du genau weißt, dass du dich durch all das nur noch verrückter machst.

Das kenne ich nur zu gut. Mir ging es vor jedem neuen Job so. Aber nicht nur du und ich müssen uns damit rumschlagen: Sehr viele junge Menschen haben Angst vor der Ausbildung. Wir haben euch auch mal bei Instagram gefragt, ob ihr Angst vor dem Ausbildungsstart habt oder hattet. Und siehe da: Fast die Hälfte der Abstimmenden hatte zumindest einen gesunden Respekt vor der Ausbildung und ein Drittel von euch gab sogar an, Panik gehabt zu haben.

So eine neue Umgebung, unbekannte Aufgaben und fremde Menschen, das kann ganz schön einschüchternd sein. Aber keine Panik! Ich gebe dir ein paar Tipps, wie du diese Ängste überwinden und selbstbewusst in deine Ausbildung starten kannst. Einige davon haben mir selbst sehr gut geholfen.

Warum hat man überhaupt Angst vor der Ausbildung?

Es gibt so viele Gründe, warum man Angst vor der Ausbildung haben kann. Zum einen ist da die Angst vor dem Unbekannten: Nach der Schule beginnt ein völlig neuer Lebensabschnitt und man weiß nicht genau, was auf einen zukommt. Plötzlich hat man mehr Verantwortung, muss sich in einem neuen Umfeld zurechtfinden und viele eigene Entscheidungen treffen. 

Dazu kommt bei vielen die Sorge, den Anforderungen nicht gerecht zu werden – sei es im Ausbildungsbetrieb oder in der Berufsschule. Man fragt sich, ob man gut genug ist oder ob man ins Versagen läuft. Auch Prüfungsangst ist weit verbreitet. Kennst du ja vielleicht schon aus der Schule.

Und dann gibt es natürlich noch den sozialen Aspekt. Freunde und Familie haben hohe Erwartungen oder man vergleicht sich mit anderen und hat Angst, nicht mithalten zu können. Und auch die Aussicht, auf viele neue Leute zu treffen und nicht zu wissen, ob man mit denen auf einer Wellenlänge ist, kann einen schon mal einschüchtern. Auch hierzu haben wir eine kleine Umfrage bei Insta gestartet. Die meisten von euch gaben an, Angst zu haben, der Arbeit nicht gewachsen zu sein. Aber jeweils rund ein Viertel antwortete auch mit Angst vor der Prüfung oder davor, dass es mit den neuen Kollegen nicht vibed.

Unsere Tipps: So überwindest du die Angst vor der Ausbildung

Akzeptiere deine Angst: Ich muss hier mit einer Sache starten, die sich gar nicht mal so toll anhört. Angst kann man normalerweise nicht rational fassen und wahrscheinlich wirst du deine Angst vor der Ausbildung, dem Berufsstart oder der Prüfung nie ganz ablegen können. Egal, was du tust. Aber: Es ist völlig okay, Angst zu haben! Du musst nur damit umgehen können. Also akzeptiere deine Ängste und lass dich davon nicht übermannen. Wenn du das schaffst, kann deine Angst dich sogar noch stärker machen.

Und ich hab auch noch eine gute Nachricht für dich. Schau dir mal die Ergebnisse unserer letzten Insta-Umfrage an. Nur 17 % sagten, dass sich ihre Ängste bestätigten. Beim ganzen Rest lief trotz aller Angst und Panik alles ganz easy oder es entspannte sich zumindest schnell.

Und mit der Entspannung nach der Anfangsphase sind wir auch schon beim nächsten Punkt:

Akzeptiere das Chaos: Die ersten Tage und Wochen in einem neuen Job sind immer anstrengend, überfordernd und chaotisch. Das geht neuen Azubis so, das geht aber auch Leuten mit vielen Jahren Berufserfahrung so. Deswegen: Mach dir deswegen keinen Stress! Akzeptiere das Chaos in den ersten Wochen. Du musst dich in einer völlig neuen Situation zurechtfinden und das verstehen sowohl dein Chef als auch deine neuen Kolleginnen und Kollegen. Sie steckten alle mal in deiner Situation.

Bekämpfe die Ungewissheit: Was mir vor einem neuen Job immer am meisten zu schaffen gemacht hat, war die Ungewissheit. Eine Sache, die mir dagegen geholfen hat: mich so gut wie möglich über das Unternehmen zu informieren. Guck dir mal die Social-Media-Kanäle an, lies dir Erfahrungsberichte von (ehemaligen) Mitarbeitern durch oder sprich mal mit deinen zukünftigen Kollegen oder ehemaligen Azubis, wenn du so jemanden kennst. So hast du schon einen ersten Einblick und kannst einschätzen, was dich ungefähr erwartet und worauf du dich einstellen musst.

Und apropos sprechen: Rede auch auf jeden Fall mal mit Freunden und Familie über deine Ängste und Sorgen. Allein darüber zu sprechen kann schon helfen. Aber möglicherweise haben sie ja auch ähnliche Erfahrungen gemacht und können dir Tipps geben oder dich beruhigen.

Hab keine Angst vor Fehlern: Wirklich niemand erwartet von dir, dass du direkt am ersten Tag, in der ersten Woche oder im ersten Monat alles richtig machst! Du sollst in der Ausbildung lernen und wachsen. Und auch wenn es sich wie eine ausgelutschte Phrase anhört: Aus Fehlern lernt man. Das ist tatsächlich so. Ich hab seit meinem Berufseinstieg genug falsch gemacht und anschließend immer alles getan, um diese Fehler in Zukunft zu vermeiden. Wenn du das auch tust, wird dir absolut niemand böse sein. Im Gegenteil: Du wirst besser und besser und stellst deine Vorgesetzten und Kollegen immer mehr zufrieden.

Ausbildung wechseln
Ausbildung wechseln

Deine Ängste haben sich bestätigt und die Ausbildung gefällt dir gar nicht? Dann kannst du deinen Ausbildungsbetrieb oder sogar deine Ausbildung wechseln. Wir sagen dir, was du beachten musst.

Angst vor der praktischen Prüfung in der Ausbildung

Hattest du in der Schule auch schon Angst vor Tests und Klassenarbeiten? Dann wird es dir bei der Abschlussprüfung in deiner Ausbildung vermutlich nicht viel anders gehen. Die Angst vor so einer Prüfung kann viele Ursachen haben. Oft spielen der eigene Perfektionismus, der Druck, Erwartungen aus dem privaten und beruflichen Umfeld zu erfüllen sowie die Angst vor dem Versagen eine große Rolle.

Aber was tun, wenn die Prüfungsangst dich lähmt und daran hindert, dein Bestes abzuliefern?

  • Eine gute Vorbereitung: Klingt erst mal logisch, aber Vorbereitung ist das A und O. Je besser du dich vorbereitet fühlst, desto sicherer wirst du in der Prüfung sein. Erstelle dir selbst einen Lernplan und arbeite Schritt für Schritt alle wichtigen Themen durch.
  • Belohn dich selbst: Nach jeder Lerneinheit oder Übung kannst du dich mit etwas Schönem belohnen. Das motiviert und schafft positive Anreize.
  • Positive Gedanken: Versuche, negative Gedanken durch positive zu ersetzen. Statt „Ich werde das nie schaffen“ denkst du „Ich habe mich gut vorbereitet und werde meine Bestleistung abliefern“.
  • Sprich darüber: Teile deine Sorgen mit Freunden, Familie oder deinem Ausbilder. Oft hilft es, einfach mal darüber zu sprechen und Zuspruch zu bekommen.
  • Realistische Erwartungen: Setze dir realistische Ziele. Es ist okay, Fehler zu machen – niemand ist perfekt. Wichtig ist, dass du aus ihnen lernst und es beim nächsten Mal besser machst.
  • Entspannung und Lebensstil: Eine gesunde Lebensweise und ausreichend Schlaf helfen vielen, besser mit Stress umzugehen. Oft helfen auch Entspannungstechniken wie tiefes Ein- und Ausatmen oder Meditation, um Ängste im Zaum zu halten.
Prüfungsvorbereitung
Prüfungsvorbereitung

Wie bereitest du dich richtig auf die Abschlussprüfung vor? Wir geben dir viele nützliche Tipps, damit du keine Panik vor der Prüfung haben musst.

Prüfungsangst in der Ausbildung: Was tun am Tag der Prüfung?

Der Tag der Prüfung ist da, und die Nervosität steigt. Ich hab noch ein paar Tipps, mit denen du den Tag gut überstehst und die Prüfung ganz sicher bestehst.

  • Frühstücken: Frühstücke auf jeden Fall was, am besten ein leichtes, gesundes Frühstück. Ein leerer Magen macht dich nur noch nervöser.
  • Pünktlichkeit: Sei rechtzeitig am Prüfungsort, damit du keinen zusätzlichen Stress hast.
  • Atmung: Wenn du merkst, dass die Nervosität steigt, nimm ein paar tiefe Atemzüge. Das beruhigt und hilft, einen klaren Kopf zu bewahren.
  • Fokus: Konzentriere dich auf die jeweilige Aufgabe und lass dich nicht von den Gedanken an die nächsten Schritte ablenken.
  • Pausen nutzen: Falls es Pausen gibt, nutze sie, um kurz abzuschalten und Energie zu tanken.
  • Du bist nicht allein: Erinnere dich daran, dass du nicht allein bist. Viele deiner Mitschüler fühlen sich genauso wie du. Es ist okay, nervös zu sein, und es zeigt, dass dir die Prüfung wichtig ist.

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Über den Autor

Tobi ist seit 2021 Online-Redakteur bei Ausbildung.de. Von (meistens total unnötigen) Ängsten im Berufsleben kann er euch ein Liedchen singen. Nein: Damit kann er ein ganzes Best-of-Album füllen.