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Die Schule ist geschafft und du hältst deinen Abschluss in den Händen – Glückwunsch! Doch wie geht es jetzt weiter? Studium oder Ausbildung? Wenn du dich für eine Ausbildung entscheidest, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wir erklären dir, was eine Ausbildung ist, welche Arten es gibt und wie sie sich unterscheiden.
Eine Ausbildung ist ein Bildungsweg, der dich auf einen bestimmten Beruf vorbereitet. Oder wie es im Berufsbildungsgesetz (BBiG) heißt: Die Berufsausbildung soll die „berufliche Handlungsfähigkeit“ vermitteln.
In der Regel geht es dabei nicht nur darum, theoretisches Wissen zu erlernen, sondern gleichzeitig praktische Fähigkeiten direkt im Arbeitsumfeld zu entwickeln. Je nach Ausbildungsart und Beruf dauert so eine Berufsausbildung meistens zwischen zwei und dreieinhalb Jahren.
Wenn man in Deutschland von einer Ausbildung spricht, ist oft das duale Ausbildungssystem gemeint. Das ist zwar das mit Abstand verbreitetste System, aber längst nicht das einzige.
In Deutschland gibt es über eine Million Auszubildende. Der Großteil davon hat sich für die duale Form der Ausbildung entschieden. Es gibt aber auch viele junge Menschen, die eine schulische Ausbildung machen. Die duale Ausbildung und die schulische Ausbildung sind die zwei wichtigsten Formen der Ausbildung in Deutschland.
Schon gewusst? Du kannst sowohl eine duale als auch eine schulische Ausbildung in Teilzeit absolvieren. Das kann für dich relevant sein, wenn du zeitlich keine Vollzeitausbildung schaffst – dafür kann es viele Gründe geben.
Es gibt aber auch noch eine andere Möglichkeit für die Berufsausbildung und die erfreut sich immer größerer Beliebtheit: das duale Studium. Das ist zwar keine klassische Ausbildung, hat aber durch den hohen Praxisbezug und den Wechsel von Theorie- und Praxisphasen auch viele Gemeinsamkeiten mit der dualen Ausbildung. Darüber hinaus gibt es noch ein paar Sonderformen der Berufsausbildung.
Das duale Ausbildungssystem ist das Aushängeschild für die Berufsausbildung in Deutschland. Der Großteil aller Auszubildenden entscheidet sich für das duale System, in dem sich Theoriephasen (Berufsschule) und Praxisphasen (Ausbildungsunternehmen) in regelmäßigen Abständen abwechseln und ergänzen.
Neben der großen Auswahl an dualen Ausbildungsberufen bietet diese Ausbildungsform noch viele weitere Vorzüge. Alle Infos zur dualen Ausbildung bekommst du in unserem Ratgeber:
Schulische Ausbildungen gibt es vor allem im Sozialwesen, in der IT und in der Gesundheitsbranche. Die Ausbildung findet komplett in der Schule statt – teilweise sind das private Berufsfachschulen, teilweise Fachakademien. Im Gegensatz zur dualen Ausbildung gibt es keine Praxisphasen bei einem Ausbildungsbetrieb. Stattdessen gibt es je nach Ausbildung verschiedene Praktika.
Durch den anderen Aufbau hat die schulische Ausbildung gewissen Vorteile, aber auch Nachteile. Welche das sind und was du sonst noch über das Thema schulische Ausbildung wissen musst, erfährst du in unserem Ratgeber.
Duale Studiengänge erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und fast jedes Jahr entstehen neue Studiengänge. Ein duales Studium verbindet das Beste aus Ausbildung und Studium: hoher Praxisbezug und umfangreiche Fachtheorie. Der hohe Praxisbezug ist übrigens auch ein großer Vorteil im Vergleich zu einem klassischen Studium.
Statt einer Berufsschule besuchst du während der theoretischen Ausbildungsabschnitte eine Hochschule, was natürlich auch etwas anspruchsvoller ist. Dementsprechend brauchst du mindestens die Fachhochschulreife. Das Besondere am dualen Studium ist auf jeden Fall der doppelte Abschluss. Am Ende hast du eine abgeschlossene Berufsausbildung und einen Bachelor.
Klingt interessant? Dann schau mal auf unserer Ratgeberseite zum Thema duales Studium vorbei:
Zwischen den verschiedenen Ausbildungsarten gibt es ziemlich große Unterschiede. Das fängt schon beim Aufbau und beim Ablauf an und erstreckt ich über Dauer, Voraussetzungen, Lernorte und Kosten bis hin zum Gehalt. Dadurch haben die einzelnen Ausbildungsarten individuelle Vor- und Nachteile.
Duale Ausbildung | Schulische Ausbildung | Duales Studium | |
Aufbau | Theorie- und Praxisabschnitte wechseln sich in regelmäßigen Abständen ab. | Ausbildung findet ausschließlich in der Berufsfachschule statt. Teilweise gibt es Praktika. | Theoretisches Fachwissen an der Hochschule und praktische Erfahrung im Praxisbetrieb. |
Dauer | 2–3,5 Jahre | 1–3 Jahre | 3 Jahre |
Lernort(e) |
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Gehalt | ja | manchmal | ja |
Kosten | nein | teilweise | nein |
Schulabschluss | egal (meistens) | Mittlere Reife (meistens) | Fachhochschulreife |
Bewerbung | Ausbildungsbetrieb | Schule | unterschiedlich (teilweise bei Praxisunternehmen + Hochschule bewerben) |
Vorteile |
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Nachteile |
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Alle Infos aus der Tabelle sind allgemeine Aussagen, von denen es Ausnahmen geben kann! Das gilt insbesondere für die Zugangsvoraussetzungen. Es gibt auch duale Ausbildungsberufe, die einen Realschulabschluss oder sogar Abitur erfordern. Im Gegenzug gibt es auch schulische Ausbildungen, für die ein Hauptschulabschluss ausreicht. Informier dich also nochmal ausführlich, wenn du dich für eine konkrete Berufsausbildung oder ein duales Studium interessierst.
Es gibt auch noch weitere Formen der Ausbildung. Sonderausbildungen sind nicht einheitlich geregelt, orientieren sich aber am dualen System. Ein gutes Beispiel dafür sind die Abiturientenprogramme, die manchmal auch als doppelt qualifizierende Erstausbildung bezeichnet werden. Die richten sich ausschließlich an Abiturientinnen und Abiturienten und werden meist von großen Supermarkt-Ketten angeboten.
Und dann haben wir da noch Ausbildungsformen, die sich an eine bestimmte Zielgruppe richten oder dich auf eine bestimmte Laufbahn vorbereiten – zum Beispiel im öffentlichen Dienst. Auch dafür haben wir eigene Ratgeber-Seiten, auf denen du jede Menge Infos findest:
Je nach Hochschule sind Abiturientenprogramme inhaltlich unterschiedlich ausgerichtet. An einigen Hochschulen wird ein duales Studium mit einer Berufsausbildung verbunden, an anderen fällt eine zusätzliche Ausbildung weg. Du findest diese Sonderausbildungen beispielsweise in Bereichen wie Wirtschaft, Vertrieb oder Handel. Der Vorteil: Du kannst schon früh praktische Erfahrungen sammeln und gleichzeitig schnell Verantwortung übernehmen.
Die meisten Abiturientenprogramme setzen sich aus einer dualen Ausbildung und einer Zusatzqualifikation oder einem Studium zusammen. Während dieser Zeit wechseln sich, wie bei der dualen Ausbildung, die Praxisphasen im Betrieb und der theoretische Unterricht in der Berufsschule oder in der Hochschule ab. Du schließt manchmal auch eine Zusatzausbildung oder Weiterbildung in einer bestimmten Fachrichtung ab.
So ist es möglich, dass du nach deiner Ausbildung gleich mehrere Zertifikate hast – den Ausbildungsabschluss und den Bachelor oder den Nachweis über die Zusatzqualifikation. Das kann zum Beispiel ein Ausbilderschein sein oder ein IHK-Abschluss.
Auf Ausbildung.de findest du auch eigene Berufsprofile für solche Abiturientenprogramme. Das sind zum Beispiel folgende:
Ob du nun einen Hauptschulabschluss, die Mittlere Reife, das Abitur oder gar keinen Schulabschluss hast: Du kannst auf jeden Fall eine Ausbildung machen. Für die meisten dualen Ausbildungen gibt es nämlich keine rechtlichen Voraussetzungen. Bei schulischen Ausbildungen sieht das teilweise etwas anders aus – und für ein duales Studium brauchst du auf jeden Fall die Fachhochschulreife.
Praktisch: Auf Ausbildung.de findest du eigene Seiten, die sich ausschließlich mit Berufen mit bestimmten Schulabschlüssen beschäftigen. Da findest du eine Auswahl an passenden Berufen.
Tipp: Du weißt noch nicht, in welche Richtung es für dich beruflich gehen soll? Damit bist du nicht allein! Genau für solche Fälle haben wir unseren Berufscheck entwickelt. Einfach 12 Fragen beantworten und wir verraten dir dann, welcher Ausbildungsberuf zu dir passt.
Es gibt in Deutschland etwa 330 staatlich anerkannte Ausbildungsberufe. Für diese Berufe gibt es Ausbildungsordnungen. Darin steht, welche Anforderungen Betriebe und Ausbilder erfüllen müssen – aber auch, welche Rechte und Pflichten du als Auszubildender hast. Welche Berufe staatlich anerkannt sind, ändert sich im Laufe der Zeit. In den letzten Jahrzehnten ist die Anzahl immer weiter geschrumpft, da ähnliche Ausbildungen zusammengefasst wurden oder ganze Berufe weggefallen sind.
Neben den anerkannten Ausbildungsberufen gibt es auch noch eine Reihe nicht anerkannter Berufe. Der wichtigste Unterschied zu anerkannten Berufen: Es gibt keinen standardisierten Ausbildungsablauf wie bei klassischen dualen oder schulischen Ausbildungen. Die Ausbildungsdauer und Ausbildungsqualität schwanken stark, da es keine einheitlichen Lehrpläne oder Prüfungen gibt. Außerdem müssen die Auszubildenden die Kosten der Ausbildung meist selbst tragen.
Der ganz große Nachteil einer solchen Ausbildung, die nicht unter die typischen Ausbildungsmöglichkeiten in Deutschland fällt: Sie wird nicht bundesweit anerkannt. Dein Abschluss ist auf dem Arbeitsmarkt also möglicherweise weniger wert.
Wenn du unter 18 Jahre alt bist, darfst du in diesen Berufen nicht ausgebildet werden. Wenn du schon älter als 18 bist, kannst du auch eine Ausbildung in einem nicht anerkannten Beruf machen.
Die Gründe dafür, dass Berufe nicht anerkannt sind, sind sehr unterschiedlich.
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