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Der Pflegebranche fehlt der Nachwuchs. Dabei läuft ohne qualifiziertes Pflegepersonal im Gesundheitswesen nichts! Als Pflege-Experte oder -Expertin hast du einen unheimlich verantwortungsvollen Job, bei dem du im wahrsten Sinne des Wortes etwas Gutes tust: Du hilfst Menschen, die Hilfe benötigen, dabei, ihren Alltag zu bewältigen. Gute Arbeitsbedingungen sind dabei extrem wichtig. Das versteht auch immer mehr die Politik und setzt Maßnahmen zur Verbesserung der Situation vom Pflegepersonal um. Die Pflegeausbildung und allgemein die Arbeit in der Pflege sind im Wandel. Wie die Zukunft der Pflege aussieht und ob eine Pflegeausbildung 2024 die passende Wahl für dich ist, erfährst du in diesem Ratgeber.
Ein Job in der Pflege ist eine Herausforderung: Du hast täglich mit Menschen zu tun, die deine Hilfe brauchen. Entweder, weil sie krank sind oder weil sie ihren Alltag nicht mehr alleine bewältigen können. Ob im Krankenhaus, bei einem Pflegedienst oder im Altenheim – wer sich für eine Ausbildung in der Pflege entscheidet, wählt einen Job mit extrem hoher Verantwortung. Und das motiviert: Du weißt ganz genau, wofür du morgens aufstehst. Dein Job hat eine unglaublich wichtige Bedeutung für unsere Gesellschaft.
Im Idealfall solltest du hilfsbereit sein und dich gerne um andere Menschen kümmern. Du solltest außerdem Teamfähigkeit mitbringen und gut mit deinen Kollegen zusammenarbeiten können. Ein Job in der Pflege erfordert auch, dass du dich selbst gut organisieren kannst, multitaskingfähig bist und in Stresssituationen den Überblick nicht verlierst. Du solltest nicht davor zurückschrecken, viel Verantwortung für kranke oder pflegebedürftige Menschen zu übernehmen. Auch eine besonders wichtige Eigenschaft: Du hast keine Scheu und Berührungsangst, wenn es darum geht, auch mal richtig mit anzupacken und medizinische oder unangenehme Aufgaben zu übernehmen.
Schichtdienst, schlechte Bezahlung, geringe Aufstiegschancen? Es gibt einige Vorurteile, die man so über Pflegeberufe hört. Aber was ist wirklich dran? Die Rahmenbedingungen einer Ausbildung in der Pflege sind besser, als du vielleicht denkst.
Klar, Patienten im Krankenhaus oder im Pflegeheim müssen rund um die Uhr betreut werden. Pflegeberufe gehören deshalb zu den klassischen Jobs, in denen man im Schicht- und Bereitschaftsdienst arbeitet. Doch für solche speziellen Dienste gibt es Zuschläge. Außerdem müssen gesetzliche Ruhezeiten eingehalten werden. Zudem hast du dadurch unter der Woche auch mal tagsüber frei – und kannst deinen Alltag besser planen als so mancher Bürojobber. Und: Nicht alle Pflegekräfte arbeiten im Schichtdienst. Bei ambulanten Pflegediensten, in Arztpraxen oder auch in bestimmten Abteilungen im Krankenhaus sind auch ganz normale Arbeitszeiten üblich.
Als Pflegekraft hast du ganz unterschiedliche Einsatzorte. Du arbeitest entweder in Krankenhäusern, Altenheimen, Gesundheitszentren, Pflegeeinrichtungen, Facharztpraxen, bei Kurzzeit-Pflegediensten oder in der ambulanten Pflege.
In der Pflege hängt dein Gehalt davon ab, wo du arbeitest und wie gut du qualifiziert bist. Wenn du zusätzlich noch nach Tarif bezahlt wirst, dann erwartet dich ein guter Verdienst. Wenn du mehr über das Gehalt wissen willst, dann schau doch mal in unserem Gehaltsratgeber vorbei.
Was vielleicht die Wenigsten wissen: Der Beruf des Pflegefachmanns gehört zu den bestbezahlten Ausbildungsberufen.
Aber klar ist auch: Du solltest keine Pflegeausbildung machen, wenn du auf das große Geld aus bist. Junge Menschen, die eine Karriere in der Pflege oder im Gesundheitswesen allgemein beginnen, machen das, weil sie anderen Menschen wirklich gerne helfen. Du kennst das vielleicht von deiner Oma oder deinem Opa: Sie brauchen eventuell schon Hilfe und freuen sich über Unterstützung im Alltag. Wenn dir das Freude bereitet, auch bei fremden Menschen, dann bringst du beste Voraussetzungen mit. Azubis in der Pflege oder im Gesundheitswesen sind die Helfer von morgen.
Die Lebenserwartung der Menschen steigt immer mehr – das nennt man übrigens auch demografischer Wandel. Diese Entwicklung bedeutet: Es werden in Zukunft vermehrt Pflegekräfte gebraucht. Schon jetzt werden diese händeringend gesucht, sodass du einen sehr gefragten und krisensicheren Job hast. Medizin und Technik entwickelt sich stetig weiter und es werden immer neue Anforderungen auf dich zu kommen. Zusätzlich bietet die Pflege-Branche dir zahlreiche Fort- und Weiterbildungen. Langfristig werden die Arbeitsbedingungen von Pflegekräften besser. Eine fairere Bezahlung, Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit der Mitarbeiter und eine sinnvollere Personalverteilung sind Dinge, die von der Politik auf Bundeseben angekündigt und teilweise schon umgesetzt wurden.
Die Pflegebranche bietet dir zahlreiche Weiterbildungsoptionen. Du kannst zum Beispiel ein duales Studium in den Bereichen Gesundheits- und Krankenpflege, Pflege oder Gesundheitsmanagement machen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit auf ein Studium in der Pflegewissenschaft, im Pflegemanagement, in der Pflegepädagogik, in der Palliativpflege oder in Advanced Nursing Practice.
Durch Fort- und Weiterbildungen eröffnest du dir auch Aufstiegsmöglichkeiten. Du könntest die Stations-, Wohn- und Bereichsleitung übernehmen, deinen Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen machen und als Pflegegutachter oder Qualitätsmanagement-Beauftragter arbeiten.
2020 sind die ersten Auszubildenden in die Ausbildung zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau gestartet. Das ist die neue, generalistische Pflegeausbildung. Sie vereint die Berufe Gesundheits- und Krankenpfleger, Altenpfleger und Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger. Diese Ausbildungen kann man seit 2020 nicht mehr beginnen. Für dich bedeutet das: Du musst dich nicht zu Beginn schon für die Krankenpflegeausbildung oder die Altenpflegeausbildung entscheiden. Stattdessen lernst du während der Ausbildung zum Pflegefachmann alle Bereiche kennen und bist hinterher flexibel einsetzbar. Es gibt aber auch die Möglichkeit, sich nach zwei Jahren für eine Fachrichtung zu entscheiden. Die bisherigen Abschlüsse in der der Altenpflege und der Kinderkrankenpflege bleiben also erhalten. Grundlage für die Reform ist das neue Pflegeberufegesetz, das 2017 verkündet wurde.
Neben der dreijährigen Ausbildung zur Pflegefachfrau kann man in Deutschland auch eine kürzere und weniger intensive Helfer-Ausbildung in der Pflege absolvieren. Sie dauert meistens nur ein Jahr und man braucht nur den Hauptschulabschluss. Die Hürden, einen Ausbildungsplatz zu bekommen und die Ausbildung erfolgreich abzuschließen, sind also geringer. Dafür übernimmt man im Job weniger verantwortungsvolle Tätigkeiten und verdient weniger Geld.
Aber man kann sich später immer noch weiterbilden: Wer eine Ausbildung zum Pflegehelfer gemacht hat, kann meistens das erste Jahr der Pflegefachmann-Ausbildung überspringen. Die Pflegehelfer-Ausbildung ist übrigens landesrechtlich geregelt – das heißt, in jedem Bundesland unterschiedlich.
In den meisten Bundesländern gibt es zwei verschiedene Ausbildungen für die Bereiche Kranken- und Altenpflege. Weil es aber jetzt die generalistische Pflegeausbildung Pflegefachmann gibt, stellen die Bundesländer nach und nach auch ihre Assistenz-Ausbildungen um: Statt der Ausbildung zum staatlich anerkannten Gesundheits- und Krankenpflegehelfer und zur staatlich anerkannten Altenpflegehelferin hat zum Beispiel NRW 2021 die einjährige Ausbildung zur generalistischen Pflegefachassistenz eingeführt.
Auch in Bayern werden Pflegeschüler zu generalistischen Pflegefachhelfern ausgebildet. Der Vorteil liegt natürlich auf der Hand: Absolventen können nach ihrer Ausbildung flexibel in den verschiedenen Pflegebereichen arbeiten.
Systemrelevant sind Berufsgruppen, die für das staatliche Gemeinwesen und die Gesellschaft wichtig sind. Menschen in diesen Jobs müssen weiterarbeiten, um die Versorgung aller Bürger sicherzustellen. Auf systemrelevante Berufe kann trotz einer Gefahr für die öffentliche Sicherheit oder für das Leben vieler Menschen nicht verzichtet werden. Darunter fällt zum Beispiel die Lebensmittelversorgung, aber auch Polizisten müssen weiter dafür sorgen, dass die Gesetze eingehalten werden.
Berufe im Gesundheits- und Pflegebereich sind vor allem systemrelevant, da gerade in Krisenzeiten alle Menschen eine optimale medizinische Versorgung benötigen. Vor allem Patienten in Krankenhäusern und Pflegeheimen müssen rund um die Uhr betreut werden. Schwerkranke und auch viele ältere Menschen können sich schließlich nicht auf einmal alleine pflegen.
Es gibt auch jede Menge Ausbildungsberufe im Gesundheitswesen, die weniger mit Pflege zu tun haben. In diesen Berufen liegt der Schwerpunkt dann entweder mehr im Bereich Verwaltung, im Bereich Technik oder in der Medizin. Und auch da wird in den kommenden Jahren Nachwuchs gesucht.
Neben den Pflegeberufen werden auch in Zukunft viele Fachkräfte im Bereich Gesundheitsmanagement gebraucht. Also Medizinische Fachangestellte, die den Arztpraxis-Betrieb am Laufen halten oder auch Kaufleute im Gesundheitswesen, die zum Beispiel im Krankenhaus die Patientenakten führen. Es gibt außerdem schon jetzt einen Mangel an Hebammen. In einigen Jahren kann man diesen Beruf übrigens nur noch als duales Studium absolvieren: das duale Studium Hebammenkunde.
Gleich drei Jobs im Gesundheitswesen sind unter den Top-10 der beliebtesten Ausbildungsberufe in Deutschland – gemessen an der Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge. Mehr als 16.000 Schulabgänger fangen jedes Jahr eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten an. Und auch die Zahnmedizinische Fachangestellte zählt zu den Ausbildungen, um die sich jedes Jahr besonders viele bewerben. Noch mehr junge Menschen starten eine Ausbildung zum Pflegefachmann – trotzdem reicht das nicht, um den großen Bedarf in dieser Branche zu decken.
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