ODER
Ich bin vor sechs Jahren zusammen mit meiner Schwester aus Afghanistan nach Deutschland gekommen. Ich hatte vor allem Schwierigkeiten mit der Sprache. Wir kannten niemanden in Deutschland. Ich habe mich wie ein verlorenes Kind gefühlt. Man hat keine Ahnung von der Sprache, Kultur und den Verhaltensweisen. Außerdem komme ich aus einem kleinen afghanischen Dorf. Der Unterschied zu Berlin könnte nicht größer sein. Ehrlich gesagt, war das ein ziemlicher Schock. Aber mit der Zeit lernt man dazu. Es muss ja weitergehen. Ich wollte nicht auf der Stelle stehen, sondern vorwärtskommen und neue Leute kennenlernen.
Als ich meinen Schulabschluss machen wollte, musste ich zunächst ein schulisches Praktikum absolvieren. So bin ich auf die Berliner Innung SHK* aufmerksam geworden. Das war meine erste Anlaufstelle. Ich habe mich bereits vorher für den Beruf des Anlagenmechanikers interessiert, was ich auch in meinem ersten Gespräch bei der Innung erzählte. Von da aus hat man mich an die Firma Krone weitervermittelt. Im Praktikum konnte ich überzeugen, außerdem stimmte meine Leistung in der Schule, ich hatte gute Noten. Deswegen wurde mir während des Praktikums eine Ausbildungsstelle zum Anlagenmechaniker SHK angeboten.
*Anmerkung der Redaktion: ein Zusammenschluss aus Berliner SHK-Betrieben
Am Anfang konnte ich wie gesagt kaum Deutsch sprechen. Aber meine Kollegen und die Arbeit in der Firma haben mir dabei sehr geholfen. Mir wurde viel Geduld entgegenbracht. Deswegen hatte ich auch niemals Probleme damit, mehrmals nachzufragen, wenn ich etwas nicht verstanden habe. Trotzdem war die Sprache die größte Herausforderung für mich. Die Kunden und vor allem die Fachbegriffe zu verstehen – das hat ein, zwei Jahre gedauert.
Das ist bei jedem Azubi anders. Es kommt drauf an, ob sich ein Azubi bereit für die Aufgabe fühlt. Ich habe beispielsweise schon in meinem ersten Ausbildungsjahr selbständig Aufgaben übernommen und hatte hier immer das Vertrauen meines Gesellen. Und mittlerweile lerne ich selbst einen Azubi an. Ich gehe bei ihm genauso vor, wie mein Geselle früher bei mir. Ich versuche ihm jeden Tag etwas mehr Vertrauen entgegenzubringen. Nur so kann man den Job erlernen.
Die Zusammenarbeit finde ich sehr gut. Bei Krone hilft man sich immer. Wenn ich mal zu viele Aufträge habe, weiß ich, dass mir ein Kollege, der gerade weniger zu tun hat, eine Aufgabe abnehmen wird. Denn er weiß wiederum, dass ich ihm seine Aufgaben abnehmen werde, wenn ich mal früher fertig bin. Teamwork funktioniert jedenfalls bei uns und erinnert mich an eine gute Fußballmannschaft. Man kann über alles reden. Ich habe als Azubi z.B. auch mal freiwillig Überstunden gemacht, obwohl die Azubis bei uns eigentlich keine Überstunden machen sollen. Denn ich wusste, dass ich am nächsten Tag früher gehen kann, wenn ich einen Arzttermin oder Training habe. Alles kein Problem.
Das wurde mir schon im 3. Lehrjahr gesagt. Ich habe immer ordentlich gearbeitet und auch in der Schule lief‘s. Trotz der Rückendeckung hatte ich große Angst vor der Prüfung. Das weiß ich noch ganz genau. Vor allem meine Sprachkenntnisse machten mir Sorgen. Daher habe ich für ein paar Monate meine ganze Freizeit dem Lernen geopfert, kein Fußball, keine Freunde mehr. Aber wie heißt es im Deutschen noch mal: "ohne Schweiß, kein Fleiß"?
Deutsche Redewendungen habe ich noch nicht so drauf (lacht).
Ehrlich gesagt noch nicht hundertprozentig. Ich wünsche mir z.B. irgendwann einmal auf einem Kreuzfahrtschiff zu arbeiten. Dort die Sanitär-, Heizungs- und Klimaanlagen zu checken und nebenher die Welt zu sehen – das wäre mein Traum. Ich glaube, im Deutschen sagt man "zwei Fliegen mit einer Klappe" oder so. Naja, solange ich Single bin, will ich jedenfalls noch mal auf einem Schiff arbeiten und ein bisschen reisen. Aber im Moment bin ich sehr zufrieden und will nicht weg, zumal kein Betrieb einem alle Wünsche erfüllen kann.
Geduld! Denn jede Arbeit, jede Ausbildung, eigentlich alles, was sich im Leben lohnt, hat Höhen und Tiefen. Ich mein, ja klar, am Anfang musste ich erst einmal auf die Kultur und Sprache klarkommen. Aber seitdem ich diese Probleme überwunden habe, merke ich jeden Tag, wie ich Menschen helfe. Das mag ich. Ganz ehrlich, es gab viele Tage, an denen ich dachte, ich kriege das nicht hin. Mittlerweile fragen mich die Leute, wie ich das geschafft habe. Das ist ein gutes Gefühl. Viele in meiner Generation wollen irgendwas Leichtes machen, ohne viel Stress. Doch Handwerker werden immer gesucht und jetzt werde ich für den Job sogar interviewt. So hart der Weg auch war, er hat sich für mich gelohnt.
Ich finde, dass die Arbeit im Handwerk ehrlich und sehr abwechslungsreich ist. Weil der Beruf des SHK-Servicetechnikers auch äußerst zukunftssicher ist, habe ich mich für diese Ausbildung entschieden.
Beim Berufseinstieg passiert heute vieles online. Erste Infos über den Ausbildungsberuf habe ich in der Datenbank für Ausbildungs- und Tätigkeitsbeschreibungen der Bundesagentur für Arbeit gefunden. Meinen Ausbildungsplatz habe ich ebenfalls im Internet gefunden – auf einem Onlineportal für Ausbildungsplätze.
Nachdem ich die Bewerbung geschrieben hatte, wurde ich zu einem persönlichen Gespräch eingeladen. Davor war ich ein bisschen nervös, aber alles lief sehr locker und freundlich ab. Ich habe mich gleich wohlgefühlt.
Für meine Berufsausbildung als SHK-Servicemonteur sollte man einen mittleren Schulabschluss haben. Neben dem Interesse an Technik ist es außerdem wichtig, offen und freundlich zu sein. Schließlich hat man als Handwerker im Alltag mit ganz vielen Menschen zu tun – Mitarbeiter, Gewerbekunden, Mieter …
Alle Kollegen waren von Anfang an sehr freundlich und hilfsbereit. Deswegen habe ich mich sehr schnell zurechtgefunden, was die betrieblichen Abläufe angeht.
Spontan würde ich sagen:
Sympathische Kollegen, nett aufgenommen worden, informative Startphase!
Nein, das Zusammenspiel aus Theorie in der Berufsschule und Praxis im Betrieb ist super vereinbar. Probleme gibt es da nicht.
Die duale Ausbildung bietet Praxisnähe auf der Baustelle und die notwendige Theorie in der Berufsschule. Ich denke, dass beides notwendig ist, um ein guter Handwerker zu sein. Aus diesem Grund funktioniert für mich das Zusammenspiel aus Lernen und praktischer Erfahrung sehr gut.
Ich arbeite sehr viel im Sanitärbereich und übernehme schon viele Aufgaben selbstständig. Besonders toll finde ich die Arbeit beim Kunden. Das ist sehr abwechslungsreich und die Aufgaben vor Ort macht mir viel Spaß.
Bei Krone gt läuft alles sehr familiär ab. Schon kurz nach Beginn der Ausbildung hatte ich das Gefühl, gut in der „Krone-Familie“ angekommen zu sein. Die Kollegen sind alle total freundlich und hilfsbereit. Meine Kollegen nehmen sich viel Zeit, mir wichtige Sachen zu erklären. Ich finde, dass das die Firma Krone gt schon sehr besonders macht.
Ich habe vor meiner Ausbildung oft darüber nachgedacht, ob das wirklich der richtige Berufsweg für mich ist. Letztlich wurden meine Erwartungen aber übertroffen. Ich habe coole Monteure und Chefs, die auf meine Wünsche eingehen. Mir sind z. B. die Arbeitszeiten sehr wichtig. Denn ich spiele neben der Arbeit auch noch Fußball, unter der Woche findet das Training abends statt. Die Arbeitszeiten passen perfekt. Selbst wenn ich mal eine Stunde früher gehen möchte, arbeite ich am nächsten Tag einfach eine länger, alles sehr flexibel hier.
Da gab’s mehrere. Aber wenn ich eine Sache herausgreifen müsste, dann war das definitiv mein erster Kundenkontakt. Ich finde es super vor Kunden zu arbeiten und ihnen bei ihren konkreten Problemen zu helfen. In diesem Job bist du ein Problemlöser – das gefällt mir. Ein schöner Nebeneffekt von meiner Ausbildung ist, dass ich mir mittlerweile selbst helfen kann, wenn was zuhause kaputt geht
Das ist eine schwierige Frage. Es gab eigentlich keine wirklichen Hürden in den letzten anderthalb Jahren. Zumindest fällt mir keine Situation ein, in der ich gesagt habe: „Verdammt, dafür muss ich mich noch mal hinsetzen und lernen.“ Natürlich: Wenn man das erste Mal einen Waschtisch montiert, fragt man vielleicht drei, vier Mal bei seinem Monteur nach, weil man etwas nervös ist. Aber das hält sich alles im Rahmen. Frag mich noch mal in einem Jahr, vielleicht sieht es dann anders aus (lacht).
Das erste halbe Jahr Ausbildung ist eigentlich nur dazu da, um sich den Beruf anzuschauen und den erfahrenen Mitarbeitern über die Schulter zu schauen. Es geht also um die Frage: Ist der Beruf was für mich? Ich bin jetzt im zweiten Jahr und mittlerweile schicken mich meine Monteure selbstständig zu den Kunden und sagen: Mach mal! Wenn ich was nicht weiß oder nicht weiterkomme, soll ich anrufen. Das gibt mir Selbstbewusstsein und bereitet mich auf meinen zukünftigen Job als Anlagenmechaniker vor. Dann werde ich ebenfalls allein zu den Kunden fahren.
Ja, zu 100 Prozent, eigentlich wächst die Verantwortung jeden Tag. Vor allem wenn ich allein die Wohnung von einem Kunden betrete, dann spüre ich die Verantwortung. Das spornt mich an. Ich achte besonders darauf, sauber zu arbeiten und die Wohnung des Kunden so zu hinterlassen, wie ich sie vorgefunden habe. Ich versuche dann meine beste Leistung abzurufen. Dabei merke ich jedes Mal, wie ich an der Verantwortung wachse. Das ist meiner Meinung nach ohnehin das Wichtigste in der Ausbildung: zu sehen, wie man jeden Tag etwas sicherer im Job wird. Verantwortung ist das A und O.
Die Montage eines Badezimmers, also mit allem was dazu gehört: Die Installation von Stand-WCs, Duschen und Waschbecken. Auch eine Badewanne ist erstaunlich schnell montiert. Das hätte ich vorher nicht gedacht. Absperrventile in den Wohnungen wechseln macht mir ebenfalls Spaß. Was ich nicht so cool finde? Vermutlich eine Heizung in den sechsten Stock zu tragen. Wasserzähler zu wechseln ist auch nicht gerade meine Lieblingsaufgabe. Ich erinnere mich an ein Projekt im ersten Jahr, bei dem ich und mein Monteur circa 40 Wasserzähler in 20 Wohnungen auswechseln mussten. Das war ziemlich anstrengend.
Dass es das letzte Jahr ist. Nein, Spaß. Ehrlich gesagt, freue ich mich einfach darauf noch mehr Verantwortung zu übernehmen, immer mehr solcher Momente zu haben, in denen mir mein Monteur sagt: Kannst Du ja schon, mach mal allein. Das sind einfach die besten Momente in der Ausbildung.
Was ich am besten finde: Ganz klar den Zusammenhalt unter den Kollegen. Das ist meine zweite Ausbildungsstelle. Im Vergleich zur ersten Firma, wo die Chemie gar nicht gestimmt hat, finde ich den Unterschied zu Krone schon richtig krass. Man unterstützt sich, wo es geht. Ich kann echt nur jedem empfehlen, der wie ich eher praktisch veranlagt ist, einfach mal eine Ausbildung im handwerklichen Bereich anzufangen. Manche studieren, bis sie 30 sind und haben dann immer noch keinen Plan, was sie mit ihrem Leben anfangen wollen. Für mich war es jedenfalls die richtige Entscheidung, trotz einer schlechten Erfahrung.
Gerade die Jung-Gesellen halten sich immer den Rücken frei. Ich bekomme das eigentlich jeden Tag mit. Wir rufen uns einfach gegenseitig an, wenn wir nicht mehr weiterwissen. Dann fragt man einfach einen Kollegen, der mehr Erfahrung hat. Das finde ich schon richtig cool bei Krone. Ich meine, wir sind über 160 Mitarbeiter und trotzdem hilft jeder jedem. Notfalls ruft man den Meister an. Denn was gar nicht bei uns geht und was ich persönlich auch überhaupt nicht mag: Fusch am Bau.
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