ODER
Ich habe mich zuerst bei einer Berufsmesse über den Landkreis und seine Ausbildungsmöglichkeiten informiert und anschließend Freunde und Bekannte über deren Jobs beim Landkreis ausgefragt.
Ich habe mir erhofft, viele Einblicke in die verschiedenen Bereiche zu bekommen und für mich herauszufinden, ob ich später lieber viel mit Bürgerkontakt oder mit Zahlen arbeiten möchte.
Man wechselt alle 2-3 Monate die Abteilung, sodass man einen guten Einblick in den Berufsalltag bekommt. Während der Praxiszeit des Studiums durchläuft man sowohl soziale Abteilungen wie beispielsweise das Jugendamt oder das Sozialamt, aber auch Finanzabteilungen wie z.B. die Kreiskasse und man lernt Abteilungen mit großem rechtlichem Anteil wie z.B. das Bauamt kennen. Dank der verschiedenen Abteilungen, in denen ich meine Praxiszeit absolvieren durfte, kann ich jetzt am Ende meines Studiums sehr gut sagen, wo ich sehr gerne arbeiten würde und welcher Bereich eher nicht zu mir passt.
Für mich persönlich habe ich mir vom Studium erhofft, selbstsicherer zu werden und leichter auf Menschen zugehen zu können. Da hat mir das Studium wirklich sehr stark geholfen. Durch viel Kontakt zu Bürgerinnen und Bürgern bin ich kommunikativer geworden und habe jetzt z.B. keine Angst mehr vor dem Telefonieren oder vor Dingen, die man in der Schule eher ungern macht, wie z.B. eine Präsentation vorstellen, das fällt mir heute leichter.
Mir gefällt die Kombination aus den Theoriephasen und den Praxisphasen. So kann ich oftmals das, was ich in den Vorlesungen gelernt habe, mitnehmen in die Abteilungen und verstehe dann so die einzelnen Zusammenhänge, die mir in der Theorie vielleicht nicht so klar waren. Außerdem weiß ich am Ende des Studiums auch gut, was mich später im Berufsalltag erwartet.
Ich finde es gut, dass das Studium so abwechslungsreich ist und man dadurch viele Erfahrungen sammeln kann. Am Ende der drei Jahre hat man die Möglichkeit zu entscheiden, ob man lieber mit viel Kontakt zu Bürgerinnen und Bürgern oder lieber intern in der Verwaltung arbeiten möchte. Besonders gefällt mir, dass man in jeder Abteilung eigenständig arbeiten kann und manchmal auch eigene Aufgabengebiete übertragen bekommt, die man dann selbstständig bearbeitet.
Die Vorlesungen finden im Kursverband statt, das bedeutet, man sitzt nicht mit 200 anderen Studierenden in einem großen Hörsaal, sondern hat den Großteil der Vorlesungen mit den gleichen 30 Studentinnen und Studenten, wie im Klassenverband in der Schule.
Da fallen mir sehr viele Aufgaben ein. Ich durfte an einer Kreistagssitzung teilnehmen und für diese das Protokoll schreiben. Das war eine sehr schöne Erfahrung, da ich die Sitzung im Vorfeld mit vorbereiten durfte und es eine gute Möglichkeit war, die Theorie aus dem Kommunalrecht mal in der Realität zu sehen. Auch meinen Praxiseinsatz in der Ausländerbehörde zu Beginn des Ukraine-Krieges werde ich so schnell nicht vergessen. Dort durfte ich dabei helfen, die ankommenden Personen zu erfassen und ihnen erste Bescheinigungen ausstellen, damit sie in Deutschland Fuß fassen können.
Aber auch Aufgaben, wie das Bearbeiten von Bescheiden für die Schornsteinfegerarbeiten, fand ich sehr spannend, da ich vorher damit noch keine Berührungspunkte hatte und dort dann viel lernen konnte.
Ich habe festgestellt, dass egal in welcher Abteilung man eingesetzt wird, niemand einem das Gefühl gibt „nur eine Auszubildende“ zu sein. Jeder Kollege oder jede Kollegin ist immer aufgeschlossen und freundlich, auch wenn man sich vielleicht noch gar nicht kennt. Man wird hier als Mensch geschätzt, egal wo man herkommt oder was man für Interessen hat. Auch das Miteinander mit den Kolleginnen und Kollegen aus dem ganzen Haus wird hier sehr groß geschrieben. So dürfen auch die Auszubildenden an den Betriebsausflügen oder Betriebsfesten teilnehmen, was auch die Gemeinschaft unter uns Auszubildenden stärkt.
Ich habe mich auf jeden Fall immer ausreichend betreut gefühlt. In jeder Abteilung gab es meistens ein oder zwei Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner, an die ich mich jederzeit wenden konnte. Auch die Führungskräfte haben mir das Gefühl vermittelt, dass ich mich mit meinen Fragen auch an sie wenden kann.
Mit allgemeinen Fragen, wie beispielsweise zu organisatorischen Themen kann man immer zu unserer Ausbildungsleitung kommen. Da wird alles versucht, um unsere Fragen zu klären oder Wünsche möglich zu machen. :)
Mein erster Tipp ist: stellt Fragen! Das mag vielleicht blöd klingen, aber Fragen stellen bringt einen wirklich weiter! :)
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