<- Zurück zur Übersicht
  1. Anita
  2. Tanja
  3. Jule Seger

Interview mit Anita

Anita
Verwaltungsfachangestellte/r
23 Jahre
2. Ausbildungsjahr
Wie bist du zu deinem Ausbildungsberuf gekommen?

Meine beiden älteren Schwestern haben bereits diese Ausbildung absolviert. Durch Sie habe ich von dieser Ausbildung erfahren und konnte mir schon einen groben Einblick verschaffen.

Wie sieht ein typischer Tag in deiner Ausbildung aus?

Aktuell bin ich im Jugendamt (Wirtschaftlich Jugendhilfe).Hier habe ich am Tag verschiedene umfangreiche Aufgaben, welche ich größtenteils selbständig erledigen darf. Ich bearbeite täglich die Post, lege Neufälle im System an, fordere Unterlagen per Post an, telefoniere mit Kunden und schicke Bewilligungsbescheide raus. Ich unterstütze meine Kollegen im Bereich der Übernahme von Kindergartengebühren und der Ausstellung vom Landeszuschüssen für die Tagespflege von Kindern. 

Welche Aufgaben machen dir besonders viel Spaß?

Das selbständige Arbeiten im Jugendamt, macht mir besonders viel Spaß. Besonders die gesamte Bearbeitung eines Falls, vom Neuanlegen bis zum Bewilligen. 

Ich telefoniere auch gerne mit Kunden. An der Information und im Jobcenter hatte ich dabei viel Spaß und die Zeit verging wie im Flug.

Auf der Kfz-Zulassungsstelle hat es mir besonders viel Spaß gemacht am Schalter zu arbeiten. Dort habe ich gerne die Autos an- und umgemeldet und die Kennzeichen beklebt.

Was hast du von deiner Ausbildung erwartet und haben sich deine Wünsche erfüllt?

Ich habe nie Langeweile und die Arbeit auf dem Amt macht mir Spaß. Man bekommt einen direkten Einblick ins Berufsleben. Ich habe schon tolle Ämter kennengelernt und fand es schön, dass ich auch Wünsche äußern konnte.

Wie lief der Bewerbungsprozess ab und hast Du Tipps für zukünftige Bewerber?

Nach dem ich meine Unterlagen online hochgeladen hat, wurde ich per E-Mail zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Ich erhielt vorab ein paar Infos, wie das Gespräch aufgebaut ist. Zuerst gab es eine kleine Teamaufgabe die ich zusammen mit anderen Bewerbern bearbeiten sollte. Danach gab es eine kleine Einzelarbeit und zum Schluss, das persönliche Gespräch mit der Ausbildungsleitung. Nach ein paar Wochen erhielt ich einen Anruf mit der Zusage.

Welche Fähigkeiten oder Stärken sind in Deinem Ausbildungsberuf besonders wichtig?

Es ist hilfreich, offen zu sein und auf Menschen zugehen zu können. Gesetze lesen und verstehen zu können ist besonders wichtig, aber das lernt man auch in der Berufsschule.

Gibt es besondere Benefits oder Vorteile, die Du bei Deinem Ausbildungsbetrieb schätzt?

  • Flexible Arbeitszeiten
  • Zusätzliche Urlaubstage (Weinachten und Silvester)
  • Betriebliche Altersvorsorge
  • Homeoffice Möglichkeiten nach der Ausbildung
  • Einteilung in Ämter die nahe am Wohnort liegen

Interview mit Tanja

Tanja
Kauffrau/-mann für Tourismus und Freizeit
23 Jahre
2. Ausbildungsjahr
Wie bist Du zu Deinem Ausbildungsberuf gekommen?

Über die Anzeige im örtlichen Nachrichtenblatt.

Wie sieht ein typischer Tag in Deiner Ausbildung aus?

  • Ich kassiere beispielsweise an der Eingangskasse und berate Gäste, buche Führungen und beantworte Fragen.
  • Ebenfalls darf ich Bereich Marketing helfen, d.h. ich habe schon Texte für Social Media Beiträge geschrieben und bespiele den Bildschirm in der Eingangshalle wöchentlich.
  • Im Bereich Verwaltung schreibe ich zum Beispiel Rechnungen und verbuche Wareneingänge.

Welche Aufgaben machen dir besonders viel Spaß?

  • Ich berate gerne Kunden, welche Führungen Sie wählen sollten.
  • Meine Freitagsarbeit: Bildschirmfolien erstellen und Bildschirm bespielen, Holztafeln für das Wochenende beschriften, Plakate für die Offene Werkstatt ausdrucken, Veranstaltungskalender kontrollieren.

Was hast Du von Deiner Ausbildung erwartet und haben sich Deine Wünsche erfüllt?

  • Ich habe mir ein familiäres Arbeitsumfeld erhofft, dies wurde auch so erfüllt.
  • Die Arbeit macht Spaß und ist abwechslungsreich.

Wie lief der Bewerbungsprozess ab und hast Du Tipps für zukünftige Bewerber?

  • Ich habe eine Bewerbung geschrieben, diese beim LRA eingesendet und wurde zu einem Bewerbungsgespräch im Vogtsbauernhof eingeladen.
Tipps: Offen und ehrlich sein und es ist immer gut sich im Vorfeld über den Betrieb bei dem man sich bewirbt zu informieren bspw. im Vogtsbauernhof: welche Führungen werden angeboten, Geschichte…

Welche Fähigkeiten oder Stärken sind in Deinem Ausbildungsberuf besonders wichtig?

  • Höflichkeit gegenüber Kunden (Kommunikationsfähigkeit)
  • Flexibilität (es gibt mehrere Aufgabenbereiche mit verschiedenen Aufgaben)

Gibt es besondere Benefits oder Vorteile, die Du bei Deinem Ausbildungsbetrieb schätzt?

  • Die Ausbildung ist sehr abwechslungsreich.
  • Man lernt viel und darf (wenn möglich) auch immer mehr Verantwortung übernehmen.
  • Es gibt 2 Praktika innerhalb der Ausbildung einmal in der Kämmerei im LRA (ca. 1.Woche) und eines in einer größeren touristischen Einheit (ein Unternehmen welches mehrere Ausflugsziele vermarktet bspw. Touristinformation / ca. 4 Wochen) dadurch bekommt man noch mehr Inhalte mit und sammelt weitere Erfahrungen aus anderen Perspektiven.

Hast Du noch einen Tipp für alle, die sich für den Ausbildungsberuf interessieren?

  • In dem Beruf geht es um den Tourismus innerhalb Deutschlands, also wer sich für Auslandsreiseziele interessiert sollte eher Tourismuskauffrau/-kaufmann lernen anstatt Kauffrau/-kaufmann für Tourismus und Freizeit.
  • Es ist hilfreich, wenn man auch viel Urlaub in Deutschland macht und sich in der Region etwas auskennt (welche Ausflugsziele/Attraktionen gibt es?) und sich Heimatverbunden fühlt.

Interview mit Jule Seger

Jule Seger
Vermessungstechnikerin
18 Jahre
Ausgelernt
Wie fing alles an? Wie bist du an deinen Ausbildungsplatz gekommen?

In der 9. Klasse der Realschule war es Pflicht, ein BORS-Praktikum (= Berufsorientierung an der Realschule) zu machen. Ich wusste nicht in welchen Betrieb ich gehen sollte oder welchen Beruf ich mir genauer anschauen wollte. Meine Mutter hatte die Idee, ich solle auf das Amt für Vermessung und Flurneuordung gehen, da ein Freund von ihr dort arbeitet. In dem einwöchigen Praktikum war ich drei Tage im Innendienst und zwei Tage im Außendienst. Mir hat das Praktikum wirklich gut gefallen, also habe ich mich beim Landratsamt Ortenaukreis für eine Ausbildung zur Vermessungstechnikerin beworben - und bekam letztlich auch eine Zusage.

Beschreibe bitte kurz deine Ausbildungszeit.

Die Ausbildung zur Vermessungstechnikerin dauert drei Jahre und beginnt im September.  Voraussetzungen sind ein sehr guter Hauptschulabschluss oder eine gute Mittlere Reife. Außerdem sind gute Mathekenntnisse, ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und Interesse für Technik und Verwaltung erwünscht.
Die Berufsschule ist in Freiburg an der Friedrich-Weinbrenner-Gewerbeschule. Der Unterricht erfolgt in drei Blöcken zu jeweils drei bis fünf Wochen jährlich. Auch im Amt selbst haben wir Unterricht, um uns auf die Prüfung vorzubereiten. Vermessungstechnische Aufgaben werden gerechnet oder die Verwaltungsvorschriften studiert. Das erste Lehrjahr hat ein spezielles Azubi-Zimmer, das zweite und dritte Lehrjahr sitzt jeweils bei einem Vermessungstechniker mit Berufserfahrung und kann sich dort einiges abschauen und mitarbeiten.

Welche Tätigkeiten übst du aus?

Seit Ende des zweiten Lehrjahres bin ich alleine im Außendienst unterwegs, bzw. ohne einen anderen ausgelernten Vermessungstechniker. Begleitet werden wir immer von einem Messgehilfen, der mit uns an die Orte fährt, an denen wir eine Vermessung durchzuführen haben und uns Vermessungstechniker bei den Arbeiten unterstützt. Ich führe Gebäudeaufnahmen durch und marke Grenzpunkte ab.

Was macht für dich die Freude an dieser Tätigkeit aus? Was findest du besonders interessant?

Was mir am meisten an diesem Beruf gefällt, ist die Abwechslung zwischen Innen- und Außendienst. Man ist ein bis zwei Tage in der Woche im Außendienst. An den anderen Tagen bereitet man alles vor oder wertet es aus. Mir war es wichtig, einen Beruf auszuüben, an dem ich mich bewegen kann oder an die frische Luft komme. Und genau das bietet mir dieser Beruf. Ich bin nicht 5 Tage in der Woche an einen Schreibtisch gebunden, sondern komme auch mal raus.

Was braucht man, um diesen Beruf erfolgreich ausüben zu können?

Vermessungstechniker arbeiten im Büro und im Freien. Man benötigt ein gutes Kommunikationsvermögen, da oft Eigentümer anrufen oder diese uns vor Ort Fragen stellen, um sich über die Vermessung zu informieren. Auch mit den Mitarbeitern kommt man viel in Kontakt und auch mit anderen Ämtern. Ein Vermessungstechniker muss sorgfältig und genau sein. Ganz wichtig sind Mathematik-Kenntnisse und räumliches Vorstellungsvermögen. Man rechnet viel mit Höhen und Flächen. Aber auch simple Dinge wie Gebäudemaße im Kopf zu kontrollieren, sollte einem leicht fallen. Die Arbeit im Freien kann manchmal körperlich anstrengend sein, da sich die Arbeitssituation verändern kann, zum Beispiel bei schlechtem Wetter oder bei steilem Gelände. Man sollte darauf eingestellt sein, bei Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit oder auch Zugluft zu arbeiten.

Gibt es Besonderheiten hinsichtlich der Ausbildung beim Landratsamt Ortenaukreis?

Beim Landratsamt wird einiges für die Azubis geboten. Die Azubis des Landratsamtes Ortenaukreis organisieren bspw. alle paar Monate ein Azubi-Frühstück, das in der Kantine des Landratsamtes stattfindet. In diesem Rahmen kann man sich mit den anderen Azubis der anderen Ausbildungsberufe des Landratsamtes austauschen. Die Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) organisiert zudem jährlich Weihnachtsfeiern der Azubis und Ausflüge am Ende des Ausbildungsjahres. Dort machen die Azubis dann zum Beispiel eine Weinprobe oder eine Kanufahrt. Auch bei der Ortenauer Kreisputzete helfen die Azubis in einer Gemeinschaftsaktion mit. Eine nette Geschichte ist auch die Azubi-Facebook-Seite, die die Azubis selbst betreuen und wo über das Azubileben beim Landratsamt berichtet wird. Jeden Sommer gibt es auch einen Betriebsausflug für alle Kollegen.
Seit letztem Jahr spiele ich auch im Blasmusikorchester des Landratsamtes mit. Wir spielten beim Neujahrsempfang des Ortenaukreises vor rund 550 Gästen, und auch weitere Auftritte sind geplant.

Erzähle gerne etwas Persönliches oder eine kleine Anekdote.

Ich fühle mich beim Landratsamt Ortenaukreis sehr wohl. Ich habe letztes Jahr die Ausbildung erfolgreich beendet und wurde danach übernommen. Das hat mich natürlich sehr gefreut.