ODER
Also, ich interessiere mich sehr für Fußball, spiele selbst, bin aber auch total interessiert an den Abläufen dahinter. Vor allem die Transferperioden im Winter und im Sommer verfolge ich echt intensiv und mit allen Details. Verträge, Transfersummen – bei all dem spielen Banken ja eine ganz wichtige Rolle. Das fasziniert mich und das möchte ich gern mit allen Hintergründen verstehen. Am liebsten möchte ich solche Geschäfte später mal selbst mit abwickeln können – vielleicht ja als Sportdirektor in einem großen Verein. Träume darf man ja haben, und eine Ausbildung als Bankkaufmann ist sicher eine gute Grundlage für alles.
Anders als in einer Postbankfiliale haben wir hier zunächst nur telefonischen Kontakt zu unseren Kund*innen und bearbeiten Kundenanliegen auf Basis von Akten. Schwerpunkt liegt dabei logischerweise auf den Themen Bausparen und Bauspardarlehen. Berufsschule und Praxisphasen wechseln sich ab. Hier in der BHW gibt es außerdem ein sogenanntes Coaching Center, wo wir Azubis vor jeder neuen Praxisphase von BHW-eigenen Trainern praxisbezogen vorbereitet werden. Ergänzend dazu haben wir auch (Online-) Trainingsmodule der Frankfurt School, mit denen das Berufsschulwissen vertieft wird. Zur Ausbildung gehören auch Praxisphasen in der Filiale – so deckt die Ausbildung dann auch die gesamte Palette der bankfachlichen Inhalte ab.
Ein guter Einstieg in die Ausbildung war die Startwoche. Da wird der komplette Ausbildungsjahrgang gemeinsam auf den Einstieg in die Praxis vorbereitet. Bei uns war die Trainingswoche damals online, aber es war trotzdem toll, die anderen Auszubildenden kennenzulernen, auch die Trainings waren sehr informativ und abwechslungsreich. Ab 2023 sind die Veranstaltungen wieder live an einem Ort gemeinsam mit allen Einsteiger*innen – da bin ich fast ein bisschen neidisch auf die neuen Azubis. Das wird bestimmt super!
Bei uns Hameln sind wir insgesamt 17 Auszubildende, die in zwei Klassen aufgeteilt sind. Das ist von der Grundkonstellation her schon mal echt super, weil wir uns gegenseitig unterstützen und austauschen können. Dieses Miteinander ist ein Riesen-Pluspunkt. Mir gefällt, wie viel Vertrauen uns von Anfang an entgegengebracht wird. Das ist für mich ein echt krasser Unterschied zur Schule, in der ja sehr viel kontrolliert wird. Wir durften zum Beispiel von Anfang an „echte“ Akten bearbeiten und auch Kundentelefonate führen – natürlich immer in Rücksprache mit Kolleg*innen. Durch die Coachings bekommt man die nötige Sicherheit und wird nicht ins kalte Wasser geworfen.
Das Bankgeschäft hat mich schon immer interessiert, auch nach dem Studium wäre ein Einstieg bei einer Bank für mich eine Option gewesen. Ein Freund, der eine Ausbildung bei der Postbank gemacht hat, hat mich auf die Idee gebracht, und ich habe mich bei verschiedenen Banken beworben. Es war für mich keine ganz einfache Zeit, und es war ein echter Lichtblick für mich, wie schnell die Postbank auf meine Bewerbung reagiert hat. Der Bewerbungsprozess und das Online-Vorstellungsgespräch verliefen in einer total netten Atmosphäre. Das war kein Standardgespräch – ich hatte das Gefühl, dass die Ansprechpartner*innen sich für mich als Mensch interessieren. Das hat mich komplett überzeugt. Ein paar Wochen nach der Bewerbung hatte ich bereits meine Zusage und im August 2021 habe ich angefangen.
Praxis und Berufsschule wechseln sich bei uns ab. In die sieben Berufsschulphasen ist viel Stoff gepackt. jeweils am Ende werden in allen Fächern Klausuren geschrieben. Auf diesen Rhythmus muss man sich einstellen. In der Praxis wechseln wir jedes halbe Jahr die Abteilung und lernen so verschiedene Teams kennen – entweder eine andere Filiale oder Spezialbereiche wie Baufinanzierung. Wir können da auch eigene Wünsche äußern. Im Moment bin ich z. B. in unserem Vertriebs- und Servicecenter und lerne dort verschiedene Back-Office-Tätigkeiten kennen. Auf jede Praxisphase werden wir – ergänzend zum Berufsschulwissen – mit verschiedenen Workshops vorbereitet. Das theoretische bankfachliche Wissen vermittelt die Frankfurt School, für die Postbank-spezifischen Inhalte und Produkte gibt es interne Trainings, die entweder online oder live stattfinden. Der Durchlauf durch verschiedene Abteilung und Teams hat den Vorteil, dass man herausfinden kann, welche Bereiche einem besonders gut liegen, und man bekommt einen echt guten Überblick. Kann dann natürlich auch sein, dass eine Praxisphase mal nicht so toll läuft, aber das gleicht sich ja wieder aus. Und man lernt echt viel.
Am Anfang war es für mich schon sehr ungewohnt. Kleidung ist ja irgendwie auch Teil der Persönlichkeit, und ich habe Spaß daran, mich gut anzuziehen. Inzwischen sehe ich da aber vor allem die Vorteile. Man muss morgens nicht groß überlegen, sondern ist immer richtig und passend angezogen. Der wichtigste Aspekt: Wir sind im direkten Umgang miteinander alle gleich, es gibt durch die Kleidung keine sozialen Unterschiede. Und mir gefällt die Postbank-Uniform eigentlich auch optisch echt gut. Man hat innerhalb der gegebenen Palette eine ziemlich große Bandbreite an Variationsmöglichkeiten. Also, ich finde, das passt!
Nach der Schule hatte ich noch keinen richtigen Plan, was ich eigentlich machen wollte. Sicher war: nichts mit Maschinenbau. Das war mein Schwerpunkt-Thema beim Fach-Abi und das war zumindest dazu gut, dass ich herausgefunden habe, was ich nicht will. Studium war eine Überlegung, auch über einen Einstieg bei der Bundeswehr habe ich nachgedacht, habe mich parallel aber auch nach Ausbildungsmöglichkeiten umgeschaut. Dabei bin ich auf „Kaufleute für Dialogmarketing“ gestoßen, konnte mir darunter aber nichts Genaues vorstellen. Kommunikation, telefonischer Kundenkontakt – das klang für mich gut, also habe ich mich beworben. Erst im Verlauf der Bewerbung habe ich mich intensiver mit dem Berufsbild beschäftigt und hatte Lust, es zu probieren.
Ehrlich gesagt, gefällt es mir in echt besser, als ich es auf dem Papier erwartet hatte. Die Beschreibungen klangen immer etwas steif, und ich hatte zwischendurch befürchtet, dass ich mich vielleicht falsch entschieden habe. Mit Kunden telefonieren – dabei denkt man ja schnell an Call Center, in denen im Akkord die immer gleichen Fragen beantwortet werden. Das ist bei uns zum Glück nicht so. Auch wir beantworten einkommende Anrufe von Bankkund*innen, aber deren Anliegen sind sehr unterschiedlich und können fachlich auch recht anspruchsvoll sein. Jedes Telefonat ist anders, und es macht Spaß, sich immer wieder auf neue Anliegen einzustellen.
Ich muss ziemlich früh aufstehen, weil ich von Herne aus mit dem Zug nach Dortmund eine Weile unterwegs bin. In der Schulzeit wäre das für mich Höchststrafe gewesen, aber jetzt funktioniert das eigentlich ganz gut. Ich bin zwar morgens um 6 noch kein Feuerwerk an guter Laune, aber anders als früher freue ich mich meistens auf den Tag, der vor mir liegt. Ich habe nette Kolleg*innen und die Arbeitstage sind sehr abwechslungsreich. Morgens haben wir erst mal unsere Teambesprechung, bei der es hauptsächlich um organisatorische Dinge geht. Mails checken und beantworten und dann geht es ans Telefonieren. Wir Azubis telefonieren am Anfang noch im Tandem, das heißt: wir telefonieren gemeinsam mit erfahrenen Kolleg*innen die die Kundenanrufe entgegennehmen. Die Vorgänge, die am Telefon veranlasst werden, müssen immer auch im System erfasst oder nachbearbeitet werden. Zu jeder PC-Arbeitsstunde gehört übrigens eine zehnminütige Pause, die zwingend eingehalten werden muss. Das tut dann aber auch echt gut. Nach der Mittagspause geht es weiter mit Telefonieren oder auch mal mit der Bearbeitung von Lernclips oder kleinen Abstimmungsmeetings im Team. Ich bin froh, dass mir neben der Arbeit auch noch Zeit für mein Hobby (Fußball) bleibt. Ich trainiere drei Mal in der Woche – der perfekte Ausgleich zur Arbeit im Büro.
Zunächst mal solltet ihr Spaß daran haben, viel mit anderen Menschen zu tun zu haben und offen auf andere zuzugehen. Ein gewisses Interesse an bankfachlichen Themen sollte man mitbringen, und es ist wichtig, dass man sich konzentrieren und gut zuhören kann. Ich habe mich mit Azubis vorhergehender Jahrgänge unterhalten, und den meisten geht es so, dass es beim eigenständigen Telefonieren am Anfang eine gewisse Hemmschwelle gibt, die man überwinden muss. Aber ganz ehrlich, das lernt ihr schnell, und es gibt viele Trainings, die euch dabei helfen. Es ist ein gutes Gefühl, wenn ein Telefonat rund läuft und man dem Kunden/der Kundin weiterhelfen konnte. Das erste selbstständig geführte Telefonat war für mich ein echtes Erfolgserlebnis.
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